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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Polizei warnt vor Mithilfe bei Geldwäsche von Phishing-Betrügern


Perry Dhalgren
04.08.05, 07:52:08
Diese Meldung halte ich für sehr wichtig, deshalb poste ich sie mal hier!

Eine aktuell beliebte Masche von organisierten Phishing-Banden sorgt derzeit für viel Arbeit bei deutschen Ermittlungsbehörden: Mit Mails und Websites wecken die Betrüger Hoffung auf den schnellen Euro. Mal will ein angebliches Unternehmen "Worldexchange" "Finanzkuriere" aquirieren, dann wieder sucht "HQ Management" einen "Chefgehilfen" -- die Einkommensaussichten seien natürlich stets grandios. Wer an dem Angebot Interesse zeigt, bekommt meist kurz darauf eine Summe von mehreren Tausend Euro auf sein Privatkonto überwiesen, die er abheben und abzüglich einer Provision von sechs bis acht Prozent via Western Union nach Osteuropa, oftmals nach Sankt Petersburg transferieren soll.

Die Gelder stammen von Privatkonten, zu denen die Betrüger per Phishing-Mail oder Trojaner PIN/TAN-Kombinationen ausgespäht haben. Nach Informationen von heise online gehen die Banken derzeit vermehrt dazu über, gegen die oft ahnungslosen Inhaber der Zwischenkonten Anzeige wegen Geldwäsche gemäß Paragraf 261 Strafgesetzbuch zu erstatten. Dies sei eine neue Tendenz, berichtete ein Ermittlungsbeamter: "Bisher war es stets so, dass die Banken versucht haben, die Problematik unter der Decke zu halten. Die geschädigten Kunden haben stillschweigend ihr Geld erstattet bekommen. So wollte man die Sicherheitsmängel des PIN/TAN-Verfahrens kaschieren, um nicht auf das teurere HBCI umsteigen zu müssen."

Wohl auch wegen dieser bislang gängigen Praxis werden die Betrügerbanden immer dreister, wie der Fall eines heise-online-Lesers zeigt: Per E-Mail wurde dem verdutzten Herrn angekündigt, dass in Kürze 2600 Euro auf seinem Konto eingehen würden, die er bitte abheben und in bar an eine bestimmte Western-Union-Empfangsnummer überweisen solle. Sechs Prozent Provision dürfe er davon abziehen. Am Tag darauf erhielt er sogar einen Anruf. Eine Dame schilderte nochmals die Vorgehensweise und nannte ihm seine Kontonummer, allerdings mit einem Zahlendreher. Der Leser erwiderte, er werde das Geld nicht abheben, falls es tatsächlich auf seinem Konto eingehe, sondern die Polizei einschalten. Dennoch erhielt er die 2600 Euro, die er von seiner Hausbank postwendend auf das Konto des Phishing-Opfers zurücküberweisen lies.

Ihm sei völlig unklar, wie die Betrüger auf ihn gekommen seien und woher sie seine Adressdaten, Telefonnummer und Bankverbindung her hätten. Offenbar sehen sich die Phishing-Banden zu diesem Zweck vermehrt auf gewerblichen Websites oder beispielsweise bei eBay um. Denkbar auch, dass sie sogar im Altpapier von Privathaushalten schnüffeln. (hob/c't)


Quelle: Heise.de (http://www.heise.de/newsticker/meldung/62437)

HG
04.08.05, 12:12:38
Wichtige Info, aber ich denke, die meiste hier wissen, dass man auf sowas reagiert. Irgendwie bin ich ganz froh, dass mein Vater das mit dem Internetbanking nicht macht :)

--

Was anderes dazu:
Was mich ankotzt ist die Tatsache, dass das Geldwäschegesetz mal wieder herhalten muss. Das sollte dazu dienen Geldwäsche von kriminellen Banden zu unterbinden. Und was wurde daraus? Man verfolgt damit Sozialbetrüger, Ahnungslose Bankkunden die von Pishingbetrügern mißbraucht wurden und man wird wie ein Verbrecher behandelt, wenn man mehr als 10 000€ von der Bank holt. :angry:

Flex
04.08.05, 20:07:07
Mein Tipp: Eröffnet Konten in der Schweiz und überweist euer Geld dorthin ;)

Zahl
04.08.05, 20:57:28
Das ist echt unter alles Sau!!!




10% sollte man schon mindestens aushandeln, wenn sich so einer an einen wendet...

blue
04.08.05, 23:50:13
HI,

mache meine Bankgeschäfte in letzter Zeit nur noch Online, aber wenn man soetwas hört, schreckt es einen doch wohl ziemlich ab!
Ich glaub ich werde mal meinen Bankberater darauf hinweisen und ihn fragen wie "sicher" dieses ganze PIN/TAN abfragen ist.
Mal sehen was er mir antworten wird :)

Flex
04.08.05, 23:56:50
Also eigentlich will ich nicht schon wieder mit der "in der Schweiz ist alles besser" Geschichte kommen, aber das mit den TAN's ist hier echt besser gelöst. Hier bekommt man statt einer TAN-Liste einen Chip, der alle 2 Minuten eine andere Zufallszahl anzeigt. Diese Zahl dient dann als TAN. Das heisst wenn ich auf eine Phishingseite reinfalle, sind die gestohlenen Informationen bereits nach 2 Minuten wertlos. Das erhöht die Sicherheit enorm. Ich weiss nicht, warum das in Deutschland nicht geht...

blue
05.08.05, 00:02:44
...Ich weiss nicht, warum das in Deutschland nicht geht...

Warscheinlich geht es denen auch nur um das Eeine: GELD

HG
05.08.05, 00:06:47
Steht doch sogar in dem Text drin, Flex.
"Bisher war es stets so, dass die Banken versucht haben, die Problematik unter der Decke zu halten. Die geschädigten Kunden haben stillschweigend ihr Geld erstattet bekommen. So wollte man die Sicherheitsmängel des PIN/TAN-Verfahrens kaschieren, um nicht auf das teurere HBCI umsteigen zu müssen."
Einige Banken machen das auch in Deutschland, aber eben die wenigsten.

Perry Dhalgren
05.08.05, 07:56:31
Tja, HBCI halte ich wohl auch für besser, komischerweise habe ich auf der Homepage bei meiner Bank nichts darüber gefunden. Wahrscheinlich mußt du die persönlich ansprechen, brauchst aber evtl. noch andere Hardware und mußt dafür wohl (im Gegensatz zu PIN/TAN) auch noch Gebühren bezahlen...

Und wenn jemand mit deiner PIN/TAN was abhebt, kannst du es ja nicht mal wieder zurückbuchen, da es ja von dir aus überwiesen wurde. Und wie willst du beweisen, das du es nicht warst, es waren ja deine PIN und TAN...

Im übrigen finde ich eine fünfstellige PIN doch ein wenig kurz...

Perry

HG
05.08.05, 12:28:29
Eigenltich ist das Pin/Tan verfahren recht sicher, wenn man vernünftig damit umgeht. Man weiß ja, dass es Pisher gibt und gibt die Tan einfach nur dort ein, wo man sie immer eingegeben hat.