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Iverson3
16.01.06, 12:50:21
Alte Karte soll beweisen: Chinese entdeckte Amerika


Peking - Ein Seefahrer aus China, der chinesische Admiral Zheng He, soll Amerika vor Christopher Columbus entdeckt haben.

Eine alte Karte, die an diesem Montag in Peking und London vorgestellt wird, könnte belegen, dass Zheng He schon vor der Ankunft von Columbus 1492 den amerikanischen Kontinent umsegelt hat.

Wie die Zeitschrift "The Economist" berichtete, ist es eine Kopie einer Karte von 1418, die das Ausmaß der Reisen des größten chinesischen Seefahrers aufzeige. Die kommentierte Kopie sei 1763 erstellt worden und zeige Amerika, Afrika und Europa. Es fehlten aber die britischen Inseln.

Der chinesische Kartensammler und prominente Wirtschaftsanwalt Liu Gang habe sie 2001 in Schanghai in einem Antiquariat für umgerechnet rund 412 Euro gekauft. Die Lektüre eines 2003 geschriebenen Buches des britischen Autors Gevin Menzies, der den chinesischen Admiral als ersten Weltumsegler und Entdecker Amerikas beschreibt, habe ihn vor wenigen Monaten von der Bedeutung seiner Karte überzeugt, schrieb das Magazin weiter. Das Alter der Weltkarte wird gerade in Neuseeland geprüft. Bis vor ein paar Jahren war der Seefahrer Zheng He im Westen kaum bekannt. Er ist mit einer großen Flotte zwischen 1405 und 1435 über die Meere gesegelt.


(Quelle: web.de)


Was denkt ihr? Könnte das wahr sein? Und was wäre wenn?


Müsste dann z.B. Moon Palace neugeschrieben werden? ;) [Mit seinen Referenzen zu dem Jahr 1492]

Perry Dhalgren
16.01.06, 14:07:27
Nun, die Wikinger sollen Amiland ja auch schon vorher entdeckt haben. Also hat Kolumbus zumindest für Europa Amerika 1492 entdeckt...

Perry

HG
16.01.06, 15:14:43
Diese "Entdeckung" ist für die Geschichtsschreibung Amerikas völlig irrelevant. Wie Perry bereits geschrieben hat waren bereits lange vor Columbus Wikinger über Grönland nach Amerika gekommen. Das ist weitgehend gesichert. Auch weiß man, dass Menschen schon länger über die Meerenge zwischen Alaska und Kamtschatka zwischen Asien und Amerika pendeln.

Der historischen Bedeutung der "Entdeckung" durch Kolumbus tut dies keinen Abbruch, denn erst mit der Besiedelung und Kolonisation durch die europäischen Großmächte wurde das heutige Bild Amerikas geprägt und einige Wissenschaftler nehmen diesen Zeitpunkt als Beginn der Neuzeit.

Alf
16.01.06, 16:15:12
Die allerersten Seefahrer die Amerika entdeckt haben warn eh die Autralier. Die Kameraden sind schon in den fernen Osten (von ihnen aus) mit einem Schiff gefahren, geschnitzt aus Baumstämmen. Ich weiß nicht mehr genau wann das war, is ne Zeit her, dass ich das gelesen hab, aber war auf Jeden früher als alle anderen...

blue
16.01.06, 17:02:35
aber war auf Jeden früher als alle anderen...

ja ne is klar

Flex
16.01.06, 20:21:41
Also soweit ich weiss ist der Eunuch (und Admiral) Zheng He mit seiner Handelsflotte von China aus vor allem nach Westen gefahren um mit den Arabern Handel zu treiben...

Iverson3
16.01.06, 20:55:05
Stimmt, an die Wikinger habe ich auch gedacht, aber interessant ist es doch, ist nämlich schon ein gutes Stückchen von China nach Amerika. ;)

HG
16.01.06, 21:03:25
Nicht wirklich, wenn man die Küste entlangsegelt. Außerdem waren die Chinesen damals mit dem Schiffsbau weiter als die Europäer...

Iverson3
17.01.06, 13:46:04
Und trotzdem ist dasn gutes Stückchen, von Europa allerdings auch eine sehr gute Distanz. ;) Stimmt, die kleinen, fleißigen, gelben Männchen waren uns wirklich in beinahe allen Bereichen sehr weit voraus (ebenso z.B. die Araber in der Medizin! ;))

Flex
17.01.06, 21:38:38
Du sagst es richtig Iverson3: Sie WAREN uns voraus ;)

Perry Dhalgren
18.01.06, 07:18:52
Wieso WAREN? China ist immer mehr im Kommen, und bald wird es wohl so sein, das die Europäer Fahrrad fahren, während die Chinesen alle ein Auto haben....

Perry

Flex
18.01.06, 20:13:54
Das wage ich zu bezweifeln, Perry.

Iverson3
18.01.06, 23:29:22
Ich kann mich eh nicht mehr auf das konzentrieren, was Perry schreibt, seit diese Sexy sich da in seiner Sig im Kreis dreht! ;)

Perry Dhalgren
19.01.06, 07:34:15
Naja, so kann man auch Aufmerksamkeit erregen... :D

Tatsache ist aber, das China immer mehr im Kommen ist (war jetzt ernst gemeint, hat nix mit meiner Sig zu tun!). Die Lohnkosten sind konkurenzlos niedrig, das "Menschenmaterial" ist dort fast unbegrenzt, und Umweltauflagen oder ähnliches haben die wohl sowieso nicht. Von daher wird es denen immer besser gehen, uns dagegen immer schlechter (für unsere Verhältnisse).

So sehe ich das jedenfalls...

Perry

ze
19.01.06, 14:50:05
Also ich denke auch, dass das gut sein kann. Aber ändern tut es nix. Die wahre Leistung der Europäer bestand aber nicht darin, dass sie einen neuen Kontinent "entdeckt" haben, sondern, dass sie dort eine ganze Zivilisation aufgebaut haben, die heute grösser ist als ihre eigene. Guckt zB mal Südamerika an, Spanien und Portugal haben da einen ganzen Kontinent aufgezogen und besiedelt, der Spanisch/Portugiesisch spricht. Kulturexport und Besiedelung quasi. Gleiches gilt für Afrika/Australien mit den Franzosen/Engländern. Im Prinzip ist heute die ganze Welt ausser ausser Asien (im wesentlichen China, Indien, und Japan) von westlicher Kultur und Lebensweise besiedelt. Das haben die Chinesen nie hinbekommen :D
Deswegen bekommt man heute auch auf der ganzen Welt Coca Cola und nicht Wasabi oder grünen Tee :D

gruss, ze :raucher:

Perry Dhalgren
19.01.06, 15:44:46
Tja, aber dafür haben die Europäer die bestehende Kulturen dort so gut wie ausgerottet. Zwar gibt es noch Indianer, Aborignines usw, aber sie sind nie wieder so hoch gekommen, nachdem die Europäer dort "gewüstet" hatten...

Perry

Ob3rst
19.01.06, 16:22:00
Wer nicht mit der Zeit geht bleibt stecken!! Und das traf auf die Ureinwohner zu. So hart das auch klingt aber sie hatten ihre Chance die sie nicht genutzt haben wegen irgendwelchen Traditionen (die man sicherlich respektieren sollte) oder was weis ich was.

ze
19.01.06, 18:41:39
Tja, aber dafür haben die Europäer die bestehende Kulturen dort so gut wie ausgerottet. Zwar gibt es noch Indianer, Aborignines usw, aber sie sind nie wieder so hoch gekommen, nachdem die Europäer dort "gewüstet" hatten...

Perry

j0 auch im Sinne von Ob3rst; die Art und Weise, wie die Indianer ausgerottet wurden finde ich auch verabscheuungswürdig; Dass deren "Kulturen" untergehen war aber klar. Wenn man ehrlich ist, hatten die (abgesehen von den Inkas oder Mayas) ja auch nix ausser ein paar Zelten (nichtmal das Rad hatten sie erfunden...)

gruss, ze :raucher:

Iverson3
19.01.06, 19:21:32
Ich stimm euch da zu, allerdings muss ich dir in einem Punkt entscheiden widersprechen:

Wenn man ehrlich ist, hatten die (abgesehen von den Inkas oder Mayas) ja auch nix ausser ein paar Zelten (nichtmal das Rad hatten sie erfunden...)


Indiander waren ein hochzivilsiertes Völkchen, das große Erfindungen machte. :think:

Flex
19.01.06, 23:06:45
Nur leider nicht die entscheidenden Erfindungen - Schiesspulver zum Beispiel.

HG
19.01.06, 23:28:12
*hüstel*
Metallpanzer und Pferde waren wohl die entscheidenden Vorteile, nicht so sehr das Schießpulver - und die Tatsache, dass die Ureinwohner Südamerikas die Conquistadoren für Götter hielten, aber as nur nebenbei ;)
Krankenheiten nicht vergessen!

Flex
19.01.06, 23:47:40
Am Schluss war's halt doch einfach die überlegene Militärtechnik. Was ich mich immer frage ist wie das mit den Krankheiten gelaufen ist. Es ist ja wohl so, dass die Europäer bis dato in Amerika unbekannte Krankheiten eingeschleppt haben, wodurch dann viele Ureinwohner umgekommen sind. Wieso hat das eigentlich nicht auch andersrum gewirkt. Es muss doch sicher auch für Europäer unbekannte Krankheiten gegeben habe. Warum hat's da nicht ein paar Conquistadoren erwischt? Und warum wurden diese Krankheiten nicht nach Europa getragen? Immerhin sind doch einige wieder nach Europa zurückgekehrt...

ze
19.01.06, 23:52:26
Naja jetzt machen wir mal nen Punkt. Die haben sicher kulturelle Errungenschaften gehabt, aber im Prinzip war das fast alles witzloses Zeugs.
Ich meine jetzt nicht so sehr Militärtechnik, sondern auch so grundlegende Dinge wie das Rad, Sesshaftigkeit, Fähigkeit, was anzuplflanzen und zu futtern. Im Endeffekt waren die doch auf dem Niveau von Jägern und Sammlern, die grösstenteils ein Nomadenleben führten. Den Schritt hat man in Europa und Asien schon viele tausend Jahre vor Christus gemacht...

Die Chinesen, Japaner und Inder hatten ja auch eine starke eigenen Kultur, die sich auch dementsprechend erhalten hat, auch wenn sie mittlerweile viele westliche Einflüsse haben...

gruss, ze :raucher:

HG
20.01.06, 00:00:31
Nein, es gab keine solchen Krankheiten die in Europa hätten eingeschleppt werden können. Die Ureinwohner kamen vor allem mit einigen Grippeerregern und den Masern überhaupt nicht klar, weil deren Immunsysteme diese nicht kannten. Dadurch kam es zu regelrechten Pandemien und einige Stämme wurden auch völlig ausgerottet dadurch.
Allerdings darf man diesen Effekt nicht überschätzen denn die Immunsysteme passten sich innerhalb weniger Generationen wieder an.

Und die überlegene Militärtechnik relativiert sich auch. Natürlich waren Brustpanzer und Reiterei ein entscheidender Vorteil, aber zum einen ließen die Conquistadoren die Einwohner für sich selbst kämpfen. So konnte Cortez in Mexiko einen ganzen Stamm davon überzeugen, sie seien die verschollen geglaubten Götter aus dem Osten und zog mit ihnen gegen Tenochtitlan. Als dann später klar wurde, dass sie eben doch nur Menschen waren kam es auch schnell zu Aufständen und die Spanier bekamen massive Probleme.
Zum anderen lernten die Ureinwohner sich der Kampftaktik der Conquistadoren anzupassen. Am Anfang war es wohl noch möglich für die Spanier in unterzahl von 50 zu 1000 eine Schlacht zu gewinnen, aber spätestens in Peru war dies nicht mehr möglich. Dort sah es im späten 16. Jh nicht so eindeutig aus mit der Überlegenheit der Eroberer ;)

Flex
20.01.06, 00:04:15
Sagt trotzdem einiges aus, wenn eine Handvoll Leute mit der Technik des 15. und 16. Jahrhunderts einen ganzen Kontinent erobern kann.