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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kündigung von Powerusern ist illegal


Notra
16.02.06, 03:41:21
Interessantes Thema :D
http://www.computerbase.de/news/wirtschaft/recht_gesetz/2006/februar/kuendigung_powerusern/

HG
16.02.06, 04:14:08
Genau das habe ich erwartet. Ich habe mich nämlich schonmal gefragt woher die wissen wollen, welche User sogenannte "Poweruser" sind, wenn sie die Daten überhaupt nicht speichern, ja nicht einmal einsehen dürfen, da bei einer Flatrate das nicht Relevant für die Abrechnung ist.

Sauber :that:

Lord_Pinhead
16.02.06, 06:21:23
Ich finde es aber sogar mal scheisse für kleine Provider. Deren Kalkulation wird gesprengt durch die Poweruser und die zahlen am Ende drauf. Versteht mich nicht falsch, aber die Leute sollten lieber mehr für das DSL zahlen bevor der Provider pleite geht und beide nix davon haben. Allerdings ist einfach Kündigen illegal, alternativ wird aber demnächst ein AGB Wandel eingeführt der eine solche Ausnahme Situation als illegales Verhalten vom Käufer darstellt. Hin und her zu streiten, Preiskriege führen, bringt nix würde ich sagen, nur ärger.

HG
16.02.06, 06:36:32
Hm, ich bin da grundsätzlich eher der Meinung, dass der Markt das selber richten soll, aber Recht hast du schon.

Allerdings geht es ja um was anderes. Die Provider dürfen gar nicht wissen, wer ein Poweruser ist, weil sie die Daten nicht speichern und auch nicht einsehen dürfen. Das ist der casus knacktus der Sache :zaun:

Lord_Pinhead
16.02.06, 07:26:44
Sekunde, ich darf nach wie vor speichern wie viel der User im Monat Traffic hat.

HG
16.02.06, 14:56:49
Also ich hab das jetzt so verstanden, dass man genau das nicht tun darf bei einer Flatrate:
Ein Kunde von T-Online hatte 2005 dagegen geklagt, dass der Provider seine IP-Adressen und Nutzungsdaten „auf Vorrat“ speichert, da dies zur Abrechnung eines Flatrate-Tarifs nicht erforderlich sei. Die Richter des Landgericht Darmstadt sahen das auch so. Demnach dürfen Nutzungs- und Verkehrsdaten nur in dem Umfang gespeichert werden, wie „dies zur Inanspruchnahme der Teledienste und Abrechnung derselben erforderlich ist“
Wozu soll der Provider bei einer echten Flatrate wissen, wieviel Traffic der User hat? Ist ja nicht für die Abrechnung relevant und darf er weder speichern noch einsehen die Daten. Ergo, kann der Provider gar nicht wissen, wer ein Poweruser ist und wer nicht.

Lord_Pinhead
16.02.06, 15:00:08
Ich kann die Daten ja ohne IP Speichern, das lässt sich einfach am Router auslesen mit seiner aktuellen IP und dann in eine Datenbank schreiben, das wird dann zusammengefasst und die IP wird nicht gespeichert. So müsste das doch erlaubt sein, ich muss doch auch sehen das meine Rechnung aufgeht, oder ich muss generell einfach den Preis wieder anheben, dann beschweren sich aber die ganzen kleinen Trottel die saugen. Wenn die Flatrate jetzt 15 Euro kosten würde, wäre es mir ja auch egal, aber 5 Euro für ne Flat + neue Hardware geht bei tausenden von Usern sogar T-Online ans Geld.

HG
16.02.06, 15:15:23
Das ist das Problem von den Providern. Es kann ja nicht angehen, dass der Datenschutz ausgehebelt wird, nur weil die Provider ihre Kalkulationen nicht richtig machen. Außerdem ist es dem Gericht egal, wieviel die Flatrate kostet und ob dann die User weinen wenn es teurer wird und es muss ihm auch egal sein.
Der Provider darf keine nicht für die Abrechnung relevanten Kundendaten speichern. Bei einer Flatrate heißt das de facto, er darf gar keine Volumendaten speichern und er darf das auch nicht umgehen indem er irgendwelche Tricks ohne IP macht.

Lord_Pinhead
16.02.06, 15:17:32
Kabel Deutschland hat eine klausel das übermässiges Nutzen der Leitung zur Kündigung führt, also wo ist das unrechtens wenn ich Statistiken mache?

HG
16.02.06, 15:31:48
Die können so eine Klausel schon in ihre AGBs machen, ob die gültig, rechtens oder überhaupt von Bedeutung sind, steht auf einem anderen Blatt. Statistiken dürfen sie auch machen, aber keine Personenbezogenen Daten einsehen oder speichern.
nach dem Teledienstedatenschutzgesetz (TDDSG) und dem Telekommunikationsgesetz (TKG) ist es einem Provider nicht gestattet, sensible Daten einzusehen oder zu speichern, sondern vielmehr diese unverzüglich zu löschen.
Dass die Provider das trotzdem machen ist das andere. Dürfen tuen sie das trotzdem nicht und ehrlich gesagt finde ich das ziemlich erschreckend, wie unsensibel hier mit dem Datenschutz umgegangen wird.

Lord_Pinhead
16.02.06, 15:44:45
Ja aber wenn ich eine Kalkulierten Traffic von 400 GB im Monat für ein Kunden habe, und er verbraucht jetzt 700 GB, dann zahle ich drauf, also muss ich doch sagen können das ich jetzt eine Statistik pro Benutzer führe wieviel er im Schnitt verbraucht. Es wird zwar damit gerechnet das die anderen Nutzer mir genug Luft beim Traffic lassen das ich die Poweruser ausgleichen kann, das mag wohl schon sein, aber kleine Provider wie Kabel Deutschland wo um jeden Cent kämpfen (ja so groß sind die ja nicht als Provider finde ich) müssen doch auch mal sagen: Bis hierhin und nicht weiter. Flatrate heißt zwar nicht unbedingt das jemand jetzt einschränkungen hat, aber ich kann auch in der Klausel sagen das ich ein Limit von 400 GB im Monat zulasse, danach hat der User halt keine möglichkeit mehr zu machen. Dazu muss ich aber auch eine Datenbank führen und die Quotas dort ein und auslesen lassen. Also wenn es so kommt, dann kommt es halt einfach so.

HG
16.02.06, 15:49:44
Mir ist schon klar, was du meinst Lord. Aber es geht hier nicht um Kalkulationen von Providern sondern um Datenschutz. Demnach ist es verboten zu speichern und einzusehen, wieviel ein User an Traffic verbraucht. Dem Richter hat die wirtschaftliche Situation des Providers in dem Fall nicht zu interessieren, wäre ja noch schöner.
Wenn die Provider die Daten speichern wollen dann müssen sie eben einen 400GB Volumentarif mit Option auf mehr Gratisvolumen bei nicht Verbrauch des Gesamtvolumens einführen oder sowas.
Außerdem steht in den meisten AGBs, dass der User verantwortungsbewusst mit seinem Traffic umgehen muss und die Server der Provider nicht übermäßig überlasten darf.

Fakt ist einfach, dass die Provider nicht wissen dürfen, wieviel Traffic ein User mit seiner Flat verursacht.

Lord_Pinhead
16.02.06, 15:57:46
Sekunde, ich denke es ist erlaubt zu Wissen wieviel jemand zieht, es wird ja nicht der Inhalt Protokolliert oder welches Protokoll er genutzt hat bzw. welche Ports. Wenn ich zur Kontrolle mit den Quotas die Daten Protokoliere, geht das komischerweiße, warum nicht auch mit echten Flatrates? Also das ist wirklich böse Auslegungssache und ich würde mich wirklich als Provider streuben gegen so ein Urteil.


Ausserdem ist es ja auch nicht erlaubt die IP`s die ein User hatte mit der Zeit zu speichern. Ok, das wäre überwachung, ist gegen den Datenschutz und für die Abrechnung irrelevant. ABER, was ist wenn der Nutzer jetzt richtig böse sachen macht, wie z.b. andere Server hackt (wie sei jetzt mal dahingestellt) und der Admin dann mit der IP zum BKA geht, einen tierischen Schaden hat (Ausfallzeit, System neu aufsetzen, Forensik), aber der Täter kann nicht ermittelt werden weil die Provider das ja nicht speichern dürfen? Das ganze ist ein richtig zweischneidiges Schwert, ich als Admin würde dann die Telekom wegen Beihilfe noch anzeigen und dann würden die wieder Probleme haben weil sie sich doch nur an das Datenschutz Gesetz gehalten haben, es aber für die Strafverfolgung relevant ist wann wer welche IP hatte. Nicht das ich es kribbelnd finde das die Telekom jetzt meine Daten 90 Tage oder was der aktuelle Satz ist aufhebt, aber als Serveradmin fühle ich mich wenigstens etwas sicherer das ich am Ende doch den übeltäter erwischen könnte.

HG
16.02.06, 16:05:37
Sekunde, ich denke es ist erlaubt zu Wissen wieviel jemand zieht
Genau das ist nicht erlaubt und nur darum geht es in dem Urteil ;)
Es ist doch gerade groß in der Diskussion, ob man Userdaten präventiv speichern darf um die Strafverfolgung zu erleichtern, aber nach geltendem Recht ist es in Deutschland zurzeit verboten.
http://www.e-recht24.de/news/urheberrecht/242.html

Lord_Pinhead
16.02.06, 16:11:00
Ich frage mich nur was aus der Überwachung von Mails geworden ist, das ist doch auch alles gegen Datenschutz und da werden Private sachen Protokolliert. Warum darf das gespeichert werden, aber wer wie lange eine IP hatte oder was er an Traffic verursacht nicht, das sind völlig uninteressante sachen und nur wegen Trafficberechung beim Provider oder zur Strafverfolgung gedacht, was aber ohne Beweise völlig nutzlose Daten darstellen. Logge ich aber die Mails, verstoße ich gegen das Fernmeldegesetz und Postgeheimniss.

HG
16.02.06, 16:20:13
Mails dürfen genausowenig geloggt werden wie IP Daten gespeichert werden dürfen :think:

In meinem Link steht ja, dass es verboten ist die Daten zu speichern und trotzdem wird es getan. In dem Urteil oben wurde nochmal bestätigt, dass es verboten ist. Offensichtlich gibt es hier eine Diskrepanz zwischen Recht und Praxis was auch nicht verwunderlich ist, wenn man die Diskussion über die Vorratsspeicherung auf EU Ebene betrachtet.

Lord_Pinhead
16.02.06, 16:24:42
Aber es wird gemacht
http://www.heise.de/newsticker/meldung/64897
Und das dürfte sicher nicht gerade so einfach sein das zu leugnen.

HG
16.02.06, 16:29:02
Jaaa, das ist aber was anderes! Da geht es darum, wenn ein Richter im Rahmen der Strafverfolgung eine Anfrage stellt. Das spielt in der gleichen Ebene wie Telefonüberwachung. Das kann auch richterlich angeordnet werden.

Der Provider darf diese Daten aber natürlich nicht nutzen, zum Beispiel für Werbezwecke oder ähnliches.

Genauso ist es bei den IP und Volumendaten. Sollte eine Vorratsspeicherung endgültig kommen, dann müssten die Provider die Daten bereithalten für einen gewissen Zeitraum. Wenn dann ein Richter diese Daten verlangt, müssen sie herausgegeben werden.

Der Provider darf die Daten aber natürlich nicht nach Powerusern scannen damit seine Kalkulation aufgeht.

Ob3rst
16.02.06, 16:31:03
Zitat von Lord
Sekunde, ich denke es ist erlaubt zu Wissen wieviel jemand zieht

Eigentlich dachte ich das auch :think:

Und wenn es nicht erlaubt ist, dann machen sie es trotzdem. Nur beweisen kann man es nicht.

Lord_Pinhead
16.02.06, 16:32:26
Ja, aber durch den Verbot von diesen Recht wird gar nichts mehr gespeichert weil die Regierung diese Generalklausel wahrscheinlich nicht so schnell machen wird, es gibt einfach zuviele Stimmen dagegen. Also steht man am Ende ohne etwas da und das ist schon ein Problem.

HG
16.02.06, 16:39:30
@Ob3rst
Dass es trotzdem gemacht wird ist das andere. Illegal ist auch der falsche Begriff, es handelt sich dabei nämlich nur um eine Ordnungswidrigkeit von Seiten des Providers. Trotzdem erschreckend.

@Lord
Gerade von dir hätte ich das nicht gedacht :think:
Ich sehe gar kein Problem darin, dass man am Ende ohne was dasteht. Warum sollten solche Daten auf Vorrat gespeichert werden? Tut man ja mit Briefen und Telefongesprächen auch nicht. Weil es technisch einfach ist?

Ne, ich bin da ganz klar dagegen. Alle Daten, die nicht für die Abrechnung relevant sind sofort löschen. Wenn jemand einer Straftat verdächtig ist, dann kann ein Richter immer noch beschließen, dass seine Daten gespeichert werden sollen, wie er auch Telefonabhörung anordnen kann.

Lord_Pinhead
16.02.06, 17:10:09
Ja, aber im Internet weiß ich doch nicht wer mich jetzt "anscheisst".

Anderes Beispiel: Du wirst im Internet als Gay gehandelt, sprich ich hab ein Bild von dir (bzw. nur den Kopf von dir auf nen Gaybody) in eindeutiger Pose und das wird im P2P Netzwerk gehandelt, mit dein Namen, Adresse, Telefonnummer und das du dich verkaufst. Du hast jetzt aber durch langen Arbeiten endlich die aktuelle IP Adresse des Verursachers rausgefunden, es nutzt dir aber nix weil die Telekom die Daten ja nicht mehr hat, somit bleibt der wo das einstellt völlig unbehelligt und ich kann Leuten schaden ohne Ende. Bisher wurde zum Glück der Verursacher ausfindig gemacht (am Montag auf Focus TV gesehen), den es gab Fälle wo Ex-Frauen gedemütigt wurden von Ihren lieben Ex-Ehemännern. Wäre die Datenspeicherung so extrem regressiv wie man das jetzt will, hätte man nichts machen können ausser Umziehen, neue Nummer holen und umtaufen. Super, nicht gerade das wahre oder?

Und ja, mir gefällt es eigentlich auch nicht das meine aktivitäten im Internet verfolgbar sind. Aber man muss auch die andere Seite sehen, dadurch könnte doch man die Leute doch abschrecken sowas zu machen, von daher, warum nicht.

Zahl
16.02.06, 18:31:01
Mal abgesehen davon, die Provider können ihre Kalkulationen immernoch anstellen, indem sie den Gesamttraffic aufzeichnen und durch die Zahl der
Nutzer teilen, sollte genau das liefern was sie wollen - den durchschnittlichen
Traffic pro User.

Lord_Pinhead
17.02.06, 08:24:11
Aber wenn jetzt der Gewinn zum Verlust wird, weil die wenigen nicht-Poweruser den Traffic den die anderen produzieren nicht wieder ausgleichen können, dann würde es mich interessieren wer wieviel zieht, und wenn das jetzt verboten ist, dann ist meine erste handlung AGB Änderung und einrichten von Quotas bzw. Portdrosselung.

Zahl
17.02.06, 12:54:34
Nein, das hat dich nicht zu interessieren. Du stellst einfach nur den durch-
schnittlichen Verbrauch pro User fest und wenn der steigt (passiert ja nicht
von einem Monat auf den anderen so stark dass du plötzlich Verluste machst)
dann hebst du die Preise an, sodass dein Gewinn wieder stimmt.

Ob3rst
17.02.06, 13:17:07
Aber wenn man den jetzigen Stand sieht, dann sinken doch die Preise immer weiter runter, weil der Konkurrenzkampf einfach zu groß ist. Die Provider können gar nicht die Preise anheben, denn sonst verlieren sie ihre Kunden an die Konkurrenz, was sicherlich auch keiner will.

Zahl
17.02.06, 13:47:39
Tja, das ist dann die andere Sache... Nur dann die Poweruser kündigen wollen
um im Konkurrenzkampf mitmachen zu können ist mit Sicherheit die falsche
Lösung.

Lord_Pinhead
17.02.06, 18:07:52
Das Problem ist das die Leute einfach nichts zahlen WOLLEN. Der Markt wird sich zur Zeit nicht selbstregulieren, wenn das so weitergeht erleben wir bald eine ISP Pleite nach der nächsten. Die Mentalität das Geiz Geil ist, wird noch richtig böse nach hinten losgehen, aber das wird man noch schnell genug merken in Deutschland, wenn die Werbeleute und Volltrottel (bestimmte große Firmen) alles runtergewirtschaftet haben.

Zahl
17.02.06, 22:21:46
Jo, und wenn dann die ISPs nach der Reihe pleite gehen konzentrieren sich
nach und nach alle Poweruser auf einen Provider, und irgendwann muss der
dann seine Preise anheben... Kann er dann auch, weil keine Konkurrenz mehr
da ist. Also, früher oder später muss man eh mehr zahlen.

D4rkSh4d0w
18.02.06, 16:39:05
Haha sehr interessant...hehe

HG
18.02.06, 17:45:07
Man sollte auch bedenken dass Bandbreite immer billiger wird. Die großen Netze sind noch nichtmal ansatzsweise ausgelastet.

DyCE
18.02.06, 20:10:30
Flatrate bedeutet ohne Limit Traffic erzeugen zu können und ohne Limit Online zu sein ! Der König der "Poweruser-Abmahner", 1&1, schreibt in seinen Werbeprospekten sogar "echte Flatrate für 4,99€". Gut man muss natürlich erstmal wissen, dass es nur Flatrate gibt und nicht "echte Flatrate" und "halbe Flatrate"... Alles Verarsche, wenn ein Provider so gross damit wirbt, für nen Appel und nen Ei ne Flatrate anzubieten, muss auch damit rechnen, dass die ganzen "Power-User" zu ihm kommen! Ich finde die Poweruser sollten es umgekehrt machen und diese Abmhan-Provider verklagen, da sie die versprochene Leistung nicht erfüllen und den Usern falsche Tatsachen unterstellen!
Wenn ein Provider sich keine Flatrate für 5€ leisten kann, dann soll er sie verdammt nochmal nicht so billig anbieten! Es ist eine Frechheit, dann die eigene Unfähigkeit beim Kalkulieren an den Usern auszulassen !

Lord_Pinhead
19.02.06, 09:52:22
Es ist klar, die Bandbreite steigt, der Preis pro übertragenen Gigabyte MÜSSTE sinken, aber Ihr wisst das fast jeder Provider bei der Telekom die Leitungen mietet, also kann die Telekom auch verlangen was sie will, daher sinkt der Preis für die Anbieter auch nicht wirklich.

Wenn ich jetzt allerdings hergehe als Hoster und bin direkt an einem der Carrier dran, dann ist der Preis pro Gigabyte extrem günstig, das letzte mal hat mir jemand von 5 Cent pro GB erzählt und das war 04, mittlerweile müsste sich das ja mehr als halbiert haben. Allerdings müsstet Ihr einfach nur mal rechnen, wir haben hier 500 GB Freitraffic, also 25 Euro bei dieser Rechnung ist alleine der Traffic der mit eingerechnet ist, und wir schöpfen Ihn nicht einmal annährend im Monat aus. Wenn wir jetzt allerdings mehr als 500 Gigabyte im Monat haben, ist jedes angefangene Gigabyte bei 19 Cent. Ich kann mir vorstellen das ISP´s auch nur freikontigente für jeden User haben und darüber hinaus tiefer in die Tasche greifen müssen.

Auch der Preis für eine Standleitung ist pervers gefallen. Früher hast du für die 3 Mbit SDSL ja mehrere Hundert Euro im Monat gezahlt, keine Zwangstrennung gehabt und deine eigenen IP´s. Im Dezember hab ich ein Angebot im Briefkasten gehabt von 85 Euro für die 3Mbit SDSL mit einer eigenen IP Adresse und 1 TB Freitraffic im Monat (reicht ja auch dicke). Allerdings war jedes Angefangene GB dann bei 89 Cent, was die Leitungsinhaber, sprich Telekom verlangen will ich gar nicht wissen.

Summa summarum ist es gut wenn man direkt am Carrier hängt und seine eigenen Leitungen hätte, aber die "kleinen ISPs" haben das nicht und müssen der Monopolstellung der Telekom nachgeben, daher ist es schon nervig mit Power Usern, deswegen verstehe ich auch warum die Abmahnungen rausgehen.

Btw.: Ich bin bei der Telekom, bei dennen passiert sowas sowisso nicht ;)

So Long

Ob3rst
21.02.06, 13:50:01
Zitat von Lord_Pinhead
Es ist klar, die Bandbreite steigt, der Preis pro übertragenen Gigabyte MÜSSTE sinken, aber Ihr wisst das fast jeder Provider bei der Telekom die Leitungen mietet, also kann die Telekom auch verlangen was sie will, daher sinkt der Preis für die Anbieter auch nicht wirklich.

Wenn es drauf ankommt könnte die Telekom sowieso alle in den Schatten stellen, indem sie ihre volle Bandbreite den Usern zur Verfügung stellt. Dann könnten die anderen Provider in Deutschland einpacken, da sie die Preise extrem hochschrauben müssten und auf dem Markt gar keine Chance mehr hätten. Es sei denn, die Telekom würde den Preis ebenfalls drastisch nach oben drücken. :think:

Wie sieht denn das ganze in Schweden aus? Wie viele Anbieter haben die denn? Was haben denn die für eine Bandbreite? Wie hoch ist der Preis bei denen?

Oder ganz anders in der USA. Da gibt es alleine in New York über 90 verschiedene Anbieter. Da sieht die Sache ganz anders aus. Bei denen ist das noch viel extremer mit den Preisen.

Lord_Pinhead
21.02.06, 15:13:22
Nein, dazu gibt es die Regulierungsbehörde damit so etwas nicht passiert. Die Telekom würde es auf jeden Fall machen, aber darf es nicht. Die Leistungen die Endkunden bekommen, müssen auch andere Provider bekommen oder gar billiger, von daher kann soetwas nie passieren :)

In der USA ist es aber auch so das die Telefonfirmen ganz anders gestrickt sind. In der Stadt anzurufen kostet dort überhaupt nichts, die Leistung dort ist auch auf einen anderen Stand als hier, also Amerika kann man mit Deutschland gar nicht vergleichen, die haben in New York soviel einwohner das für jeden dort platz ist und die Leitungen gehören auch niemanden, jeder kann sie zum gleichen Preis nutzen, ganz anders hier, die Leitungen gehören der Telekom und die machen die ein Nutzungsangebot, friss es oder lass es.

Schweden ist aber immernoch Staatlich wenn ich mich recht erinnere, sowas wurde ja hier auch schon angedroht weil wir ein Rückständigstes Land sind mit Internet Anschlüssen.

Andere Seite wieder: Wenn die Anschlüsse billiger werden, würden mehr Leute vielleicht DSL nehmen, das heißt ich hab eine Chance das weniger Poweruser da sind, das muss man auch wieder bedenken. Was ich auch für bescheuert halte, ist das ich einen Telefonanschluss ZWINGEND brauche, sowas gehört sich verboten, dann würde viel mehr Leute DSL holen weil es nur noch die hälfte kostet.

HG
02.03.06, 15:43:57
Sehr interessant in diesem Zusammenhang und auch bezüglich der Vorratsspeicherung das neue Verfassungsgerichtsurteil.

http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,403915,00.html

Lord_Pinhead
02.03.06, 18:12:53
SMS bzw. Handys sind im übrigen auch betroffen

HG
02.03.06, 18:44:23
Schon, aber vielleicht ist es nicht Verfassungskonform :think:

Wird noch interessant...