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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bootcamp!


Ob3rst
23.03.06, 12:16:37
Da es in Deutschland mit der Jugend immer weiter Berg ab geht, wollte ich mal nachfragen was ihr davon haltet in Deutschland ein Bootcamp zu betreiben, so wie es in den USA schon praktiziert wird.

Vorschläge und Meinungen, wie das ganze aufgebaut werden sollte, würden mich interessieren.


Ps.: Hier kannst dich mal richtig auslassen @Lord :D

Ripchip
23.03.06, 13:17:20
Man sollte vielleicht noch bedenken, dass solche "Reportagen" gerne völlig überzeichnet werden. Da werden Statements provoziert, Sachverhalte falsch oder zumindest populistisch überzeichnet kommentiert und so geschnitten, dass es auch ja dramatisch rüberkommt. Typisch RTL halt, da geb ich nicht viel drauf.


Nein, diesmal ist es leider nicht überzeichnet. Das was die gezeigt haben war sogar noch verharmlost, in grossen Teilen NRW´s ist das leider schon trauriger Alltag. Bei Euch unten in Baden-Würtemberg ist das wohl eher kein Problem, aber glaub mir eins: Komm mal nach Düsseldorf, Leverkusen, Köln oder sonstwohin, und dann wirst Du sehen wie beschissen es hier assimässig aussieht...

3rd Disciple
23.03.06, 16:26:05
die Gesetzlage in US-amerikanischen Bootcamps ist folgendermaßen:

- kann alternativ zu nem Gefängnisaufenthalt gewählt werden
- Aufenthaltszeit ist unbegrenzt [mit erreichen des 18. Lebensjahres darf man selbst entscheiden]
- wird nach Marine-Maßstab gehandhabt und meistens sind die Leiter und Ausbilder selbst Marines oder Ex-Marines
- sind meistens nicht staatlich
- Eltern haben volle Entscheidungsgewalt über ihr Kind [gewaltsames Zwingen zum Aufenthalt kann auch eingeleitet werden]
- oberstes Ziel: Willen brechen und dann eine neue Persönlichkeit aufbauen

---

Probleme die wir in Deutschland damit hätten wären:
- es sind eben nicht gerade viele von diesen Asi-Kids zu irgendwelchen Haftstrafen verurteilt / man müsste sie dann also zwangsweise in diese Bootcamps schicken [wie gesagt Germany ist zu sozial dazu]
- die Härte in diesen Bootcamps müsste runtergefahren werden [wenn man nach den Deustchen Maßstäben geht - auch hier ... zu sozial sozusagen]
- private Betreiber müssten gefunden werden, die viel Geld mitbringen

Was "gut" ist, ist dass viele von diesen Köppen noch nicht 18 sind und somit zu sowas durchaus gezwungen werden könnten - wenn eins dieser Asi-Kids einmal so eine Bootcamp-Erfahrung machen würde, würden die nie wieder Scheisse bauen. In den USA ist die "Positiv"-Quote wohl irgendwo bei 45%.
45% werden irgendwo erfolgreich "rehabilitiert", der Rest dreht jedoch ein wenig am Rad und macht entweder mit dem Selben Quatsch weiter oder baut [aus Rache] noch größeren Müll.
Die Härte der Verbrechen sind natürlich nicht vergleichbar. In Deutschland hätten wir wohl ne "Positiv"-Quote von nahezu 90% würde ich mal sagen.

Das Durchbringen einer solchen Institution ist aber eben ein wenig problematisch ...

Ich persönlich, hätte da nix gegen.

Lord_Pinhead
23.03.06, 16:42:07
Ich denke führende Firmen würden es begrüssen wenn im zusammenschluss die Zukunft der Kidds verbessert wird, so kann es nicht weitergehen. Ich würde auch nicht die härte runterfahren, und wenn Amnesty International kommt, wäre mir wurst. Ehrlichgesagt ist mir soetwas lieber als in Zukunft dauernd mit Pseudo-Gangstern zusammenzustoßen und nicht einmal hinschlagen zu dürfen weil sonst gleich die Polizei dich einkassiert, scheiss Kindergesetz.

HG
23.03.06, 16:45:19
Da es in Deutschland mit der Jugend immer weiter Berg ab geht
Das war schon immer so, und wird auch immer so bleiben. Hab erst neulich eine Rede von Göring gehört, der hat sowas ähnliches gesagt. Ganz zu schweigen von der 50er Jahren mit ihren Halbstarken. ;)

@Rip:
Mag sein, dass ich in der süddeutschen Provinz nicht alles mitbekomme, was in der großen, bösen welt vor sich geht :rolleyes: , aber auch 6 Wochen Neukölln haben mich nicht sonderlich beeindruckt.

@Disciple:
Woher hast du die Erfolgsquote für die USA? Da hab ich ganz andere Zahlen gehört. Und wieso meinst du, dass bei uns diese Quote höher wäre wenn unsere Bootcamps dann lascher wären?

@Bootcamp:
Wie in den USA dagege, da es klar gegen das Grundgesetz verstößt :gaga:
Über alternativen zum Jugendstrafvollzug kann man ja nachdenken, aber bisher sind glaub alle Programme gescheitert.

Mit überspitzter Reportage meinte ich z.B. die Drogenszene. Das ist ja sowas von lächerlich wie das dargestellt wurd, ich wollte schon ausschalten so peinlich kam das rüber :hmpf:

Im übrigen (etwas überspitzt formuliert): Warum sollte der Staat Geld für etwas ausgeben was mangelnde Erziehungsfähigkeiten der Eltern verursacht haben?

Lord_Pinhead
23.03.06, 16:58:16
Im übrigen (etwas überspitzt formuliert): Warum sollte der Staat Geld für etwas ausgeben was mangelnde Erziehungsfähigkeiten der Eltern verursacht haben?

Weil die Abtreibung nach der Geburt verboten ist :fin: :D Die Eltern können Ihre Kinder nicht erziehen, das stimmt. Aber ich geh jetzt nicht soweit zu sagen wir brauchen auch ein Eltern Bootcamp.

Ob3rst
23.03.06, 17:06:34
Natürlich ist das ganze eine Erziehungsfrage und in welchem Umfeld das Kind aufwächst. Jedoch können die Eltern da nicht viel machen, weil das Kind am meisten in der Schule und von Freunden lernt und nicht von Eltern.

Da stellt sich dann wieder die Frage in den Raum, ob es sowas wie das Bösheitsgen gibt. Das es Menschen gibt die einfach nicht anders können. Aber das ist wieder was anderes...

HG
23.03.06, 17:12:49
Und warum sollte dann ein Bootcamp was bringen? :confuse:

3rd Disciple
23.03.06, 17:14:26
@Disciple:
Woher hast du die Erfolgsquote für die USA? Da hab ich ganz andere Zahlen gehört. Und wieso meinst du, dass bei uns diese Quote höher wäre wenn unsere Bootcamps dann lascher wären?

ehm die Quote stammt aus einer Rede von J. F. Kerry, der 2004 ja als Herausforderer bei den Präsidentschaftswahlen gg. George W. antrat. Der hatte damals ein wenig die herangehensweise in den Bootcamps kritisiert usw. und meinte, dass die Erfolgsquote zu niedrig sei, dafür dass da soviel investiert wird.

Und ich meinte, dass die Quote höher wäre, wenn wir es eben NICHT lascher gestalten würden. Wenn man es runterdrehen würde, wäre es klar anders.

Ob3rst
23.03.06, 17:16:05
Weil die meisten nur Nachmacher sind und ihre Einstellung sicherlich schnell nach solch einer Prozedur wie im Bootcamp ändern werden. Du verstehen mich ;)

mizuno
23.03.06, 18:13:25
Also aufgrund des Videos was wir da alle gesehen haben, bin ich selbstverständlich auch für BootCamp.... Einfach nur damit die Wech sind aber das Problem ist ebend Deutschland.

Es ist hier nicht durchsetzbar... Ich seh es gerade Live von bekannten von uns... Der eine Bengel hat auch frei gedreht... Nur kacke gemacht... klauen, zerstören, schlagen, ect. Alles noch auf Handy aufgenommen, so wie das heutzutage IN ist.
Was ist? Der kommt in'n Knast. AAAAAber ... Die Eltern lieben ihren Sohn! Ist verständlich, oder? Ich meine stellt euch vor euer eigenes Kind tut sowas. Zuhause sitzt er lieb am Esstisch und draußen dreht sich das Kind um 180°...

Das Problem sind ebend wieder die Eltern... an einem bestimmten Zeitpunkt ist ihnen das eigene Kind entglitten und nun sind die mehr als fertig...

Von daher bezweifel ich dass viele ihr eigenes Kind in ein BootCamp schicken...



btw. Sowas was auf dem Video da zu sehen ist, ist sowas von real... Hier im Umkreis von Berlin isses noch krasser... Ich kann ja mal ne Aufnahme raussuchen, die ich selber mal in der S-Bahn gemacht habe...

blue
23.03.06, 18:26:30
die gewaltätigkeit jugendlicher steigt immer weiter - ich spreche aus eigene erfahrung und habe fast tagtäglich kontakt mit solchen asozialen - doch wegen beleidigungen und androhungen von schlägen kann man diese "wixxa" weder anzeigen noch eine reinhaun weil man riskiert von dessen freunden verprügelt zu werden.
vielmehr sollte endlich mal der staat einen schlussstrich ziehen und initiative ergreifen!

in meinen augen wäre eine erziehungskur (vllt in form von bootcamp) eine gute lösung! wenn jedoch der staat das ganze nicht übernehmen will, dann müssen es die eltern tun ... jedoch: welche mutter schickt ihr (entschuldigung für den ausdruck) shice-blag (mit welchem sie eh nix am hut, deswegen das kind ja auch so verkümmert ist) in ein bootcamp?

eine ganz andere maßnahme, die in meinen augen auch mehr bringen würde, ist die kinder von der straße zu holen. wenn man mal ganz grob die kids von heute betrachtet, so sieht man die braven, die tagtäglich ihre zeit vor dem pc verbringen. dagegen die kinder, die sich mit freunden an der nächsten ecke treffen und >abhängen<.
wenn man dann die gewaltbereitschaft dieser zwei beispielgruppen vergleicht, liegt das ergebnis klar auf der hand.


persönlich bin ich ein friedfertiger mensch und ich hab kein bock mehr angst zu haben von irgendwelchen bastarden angesaugt zu werden, wenn ich auf die straße gehe oder morgens mit dem zug zur schule fahre!

.. wobei ich eh nur noch 2 wochenlang zur schule geh und dann hier endlich wegziehe *freu*

.. kurz zur info: ich lebe in einem ort namens epe. dieser gehört zu einer stadt namens gronau. gronau wurde einst als eine der gewaltätigsten städte deutschlands gekührt (im verhältnis der gewaltverbrechen auf fläche)

3rd Disciple
23.03.06, 20:43:54
Naja gut. Angst vor schlägen hab ich mal keine von solchen Asis.

Man muss sich halt auch mobilisieren^^ Kann natürlich nicht jeder, aber in der Beziehung hab ich kein Prob.

Ich hatte mit solchen extremen Asis noch nie Probleme, eigentlich bisher nur mit anderen Leuten, aber wenn dann würden die erstmal nicht so schnell wieder mit irgendwelchen "Was guckst du du Otto ... boah Missgeburt" ankommen.
Lächerlicher Shice.^^


Aber Leute die halt keine Community haben, die da gegen halten könnte, habens da natürlich schwer - siehe Pöbeleien in U-Bahn etc. - das stimmt natürlich.