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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arch Linux - eine kleine Referenz


blue
19.04.06, 00:55:29
soo, es war schon lang versprochen und ich habe es letzte tage fortgesetzt. nun habe ich etwas zeit gefunden um euch die doku ins forum zu stellen.
viel spaß also damit:

1. Installation

Wir beginnen also mit dem Kampf gegen Arch Linux. Wir starten den Rechner und legen die Arch Linux CD in ein Laufwerk. Nach dem booten der CD wird das Setup ausgeführt mit /arch/setup. Zu beachten ist, dass englische Tastatureinstellungen vorhanden sind. Somit muss ’– ’ eingegeben werden um ’/’ auszugeben.
Die Installation wird von CD ausgeführt. Schließlich folgt die Partitionierung.

1.1 Partitionierung

Dank dem Auto-Prepare ist das Partitionieren sehr einfach. Kann aber auch manuell ausgeführt werden. Für unsere Zwecke reicht aber die Option Auto-Prepare.
Nach einer Bestätigung wird die Festplatte für das Betriebssystem vorbereitet.

1.2 Select Packages

Als Quelle wählen wir die CD aus. Schließlich wird ausschließlich das Basissystem installiert. Dieses sollte vorrübergehend ausreichen. (Um zu einem späteren Zeitpunkt noch das Paketmanagement kennen zu lernen, empfiehlt es sich die restlichen Pakete nicht zu installieren)
Die zu Installierenden Pakete können alle wie sie vorgeschlagen werden übernommen werden.

1.3 Install Packages.

Nun heißt es „Abwarten“. Es werden nämlich nun die gewählten Pakete installiert. Je nach Auswahl dauert dieser Vorgang.

1.4 Install Kernel

Ich installiere Arch Linux auf einem emulierten System, welches auf SCSI Laufwerke zurückgreift. Somit fällt die Wahl des Kernels auf v2.6 SCSI.

1.5 Configure System

Zu Beginn muss der Editor gewählt werden. Ich wähle vi und werde auch gleich auf die Funktionen und Handhabung dieses Editors eingehen.
Wir kümmern uns zuerst um die rc.conf. In dieser Datei werden Tastatur Layouts sowie Netzwerk einstellungen konfiguriert.




EXKURS – Das Arbeiten mit vi bzw. vim:

Zuerst muss gesagt werden, dass vim eine überarbeitete Version von vi ist. Er bietet neue Funktionen die das Arbeiten sehr komfortabel machen. Ich schlage also vor, in Zukunft mit vim zu arbeiten. Die Grundfunktionen sind jedoch dieselben und werden nun erläutert:
vi(m) bietet zwei Modi: den Editier- und den Befehlsmodus. Der Editiermodus dient zur Eingabe von Text in der gewohnten Weise, während der Befehlsmodus zum Ausführen von Befehlen wie dem Löschen einer Zeile oder Copy und Paste dient.
Um in den Editiermodus zu gelangen gebrauchen wir den Befehl ’i’. Um den Editiermodus wieder zu verlassen drückt man die ’ESC’ – Taste. Um ein editiertes Dokument zu speichern, geht man in den Befehlsmodus (’ESC’) und gibt einen Doppelpunkt ein (auf dem englischen Tastaturlayout auf klein ’ö’ zu finden) schließlich wird der Buchstabe ’w’ für ’write’ eingegeben. Es folgt eine Bestätigung durch die Entertaste. Um ein Dokument zu schließen wird ’q’ für ’quit’ eingetippt. Diese Befehle können kombiniert werden. So kann durch die Eingabe ’:wq’ das editierte Dokument gespeichert und anschließend geschlossen werden.


1.5.1 Länder- / Tastatureinstellungen

Zu Editieren gelten folgende Einträge:

TIMEZONE=Canada/Pacific
KEYMAP=us


Diese müssen geändert werden in:

TIMEZONE=Europe/Berlin
KEYMAP=de-latin1-nodeadkeys


Zu beachten Beim editieren ist wieder das noch vorhandene englische Tastaturlayout. Um einen ’-’ auszugeben, muss ein ’ß’ eingegeben werden. ’/’ ist wieder auf ’-’.


1.5.2 Netzwerkeinstellungen

Ohne LAN sind wären wir ziemlich aufgeschmissen. So kümmern wir uns nun um die Netzwerkeinstellungen.
Dazu scrollen wir in der rc.conf nach unten und finden folgende Einträge:



HOSTNAME="myhost"

[…]

lo="lo 127.0.0.1"
eth0="eth0 192.168.0.2 netmask 255.255.255.0 broadcast 192.168.0.255"
INTERFACES=(lo eth0)

[…]

gateway="default gw 192.168.0.1"
ROUTES=(!gateway)



Geändert werden müssen die Einträge HOSTNAME=““, eth0=““ sowie gateway=““.

Das Ganze sollte sich von selbst erklären. Es ist nichts anderes als ein editieren der vorgegebenen Werte.
Wenn die PCs ihre IP über DHCP zugewiesen bekommen, so muss der Wert für eth0 wie gefolgt aussehen:


eth0=“dhcp“


Befindet sich der PC hinter einem Gateway, so muss der Benutzer es noch mit angeben. Dazu wird einfach das ’!’ entfernt:


ROUTES=(gateway)



1.6 Install Bootloader

Nach der Konfiguration des Systems folgt die Wahl des Bootloaders. Dieser kann nach eigenem Ermessen gewählt werden. Persönlich bevorzuge ich den GRUB. Diesen Schreiben wir in den MBR (Master Boot Record).

Achtung bei Version 0.7:
Hier scheint es einen BUG zu geben. So war es mir zu Anfang nicht möglich anzugeben, wo der Bootloader installiert werden sollte. Problem habe ich gelöst, indem ich den Bootloader ’GRUB’ installierte, mir schließlich unter ’Configure System’ die /boot/grub/menu-lst ansah, sie schloss und schließlich noch einmal die Installation von GRUB wählte.



1.6 Exit Install

So, fast geschafft. Nur noch die siebte Option ’Exit Install’ wählen, im Prompt ’reboot’ eintippen und mit der Entertaste bestätigen.


Nun sollte euch der GRUB-Bootloader begrüßen, welcher euch die zu bootenden Systeme auflistet

blue
19.04.06, 01:07:28
2. Grundlegendes

Soha, wir haben nun das Grundsystem installiert und wenn wir Arch Linux booten, landen wir auf einem Prompt. Alles gut und schön, was nun? *grins*

2.1 Anmeldung

Wir sind also nun in der Lage mit Linux zu arbeiten. Also lass uns anfangen.
Wir melden uns zu Beginn an mit ‚root’ an. Dieser Benutzer entspricht dem Administrator bei Windows. Root existiert bei jeder Distribution (Ja, auch bei Ubuntu existiert er). Ein Passwort ist für den Benutzer noch nicht vergeben. Dem gehen wir aber nach mit dem Befehl ‚passwd <user>’.



Zitat von Arch Linux
Arch Linux 0.7 (Wombat) (Arch) (vc/1)

Arch login: root
Last login: Thu Dec 1 13:31:39 2005 on vc/1
[root@Arch ~]# passwd root
Enter new UNIX password:
Retype new UNIX password:
passwd: password updated successfully
[root@ Arch ~]#


Da es aber sehr unvorteilhaft alle Rechte zu haben, erstellen wir nun einen neuen Benutzer mit eingeschränkten Rechten. Hierzu verwenden wir den Befehl ’adduser’. Nach der Eingabe wird der Benutzer nach einigen Daten gefragt.
Nun wollen wir natürlich auch als User arbeiten. Wir loggen uns aus mit dem Befehl ‚logout’.

Wenn wir nun als User arbeiten, sind uns Systemdateien verborgen. Um als User root-Rechte zu erhalten, gebrauchen wir das Kommando ‚su’. Es wird anschließend nach dem root-Passwort gefragt. Im eigentlich Sinne bekommt der User keine root-Rechte, sondern der User meldet sich für eine Zeit als ein anderer Benutzer ein. So besteht die Möglichkeit mit ‚su <Benutzer>’ seine Rechte zu erhalten.
Wobei ich hier anmerke, dass ‚su’ das gleiche ist wie ‚su root’. Will man diese Rechte wieder verlieren und als sich selbst weiter arbeiten, benutzt man den Befehl ‚exit’.


2.2 Einiges zum arbeiten mit der Shell

Um die Schnelligkeit beim arbeiten mit der Shell zu erhöhen, gibt es die Möglichkeit mit der TAB-Taste Eingaben zu vervollständigen. Geben wir also ‚cd /ho’ ein und drücken dann die TAB-Taste, so wird automatisch daraus ‚cd /home/’ gemacht. Wenn ein Konflikt auftritt, z.B. wenn sich zwei Dateien in einem Ordner befinden, die mit dem gleichen Buchstaben anfangen, lassen sich alle Möglichkeiten mit zweimaligem Drücken der TAB-Taste anzeigen.

Wir haben im vorherigen Kapitel 2.1 bereits einige Befehle zur Anmeldung kennen gelernt. Aber um mit Linux arbeiten zu können, sollten doch einige weitere Befehle bekannt sein.

Wir beginnen also mit etwas einfachen:
Aufgabe:
- melde dich als User an
- verschaff dir root - Rechte
- erstelle einen neuen Benutzer namens ‚test’
- wechsele in sein Homeverzeichnis
- erstell dort einen Ordner namens ‚test’
- wechsele in das Verzeichnis ‚test’
- alles wieder Rückgängig machen


Das ganze hört sich leicht und das ist es auch
Wir melden uns also an als User. Verschaffen uns root-Rechte und erstellen den neuen Benutzer ‚test’.
Nun wechseln wir in sein Homeverzeichnis. Dazu gebrauchen wir den – auch unter DOS bekannten – Befehl ‚cd <pfad>’.
Ein neuer Ordner wird nun erstellt mit dem Befehl ‚mkdir <Ordnername>’. Um den Inhalt des momentan geöffneten Ordners anzuzeigen verwenden wir ‚dir’. Unter Linux gibt es aber wiederum Unterschiede was die Zugehörigkeit von Dateien angeht. So hat jede Datei einen Besitzer. Erstellt root einen Ordner, so ist dieser Ordner ihm vorbehalten. Mit dem Befehl ‚ls’ lassen sich unter anderem die zugriffsrechte sowie den Besitzer ermitteln. Führen wir ‚ls’ ohne Argumente aus, so wird uns der momentane Inhalt des Ordners wiedergegeben. Nichts anderes als ‚dir’, mit dem Unterschied das zwischen Ordnern und Dateien farbliche Unterschiede gemacht werden. Mit ‚ls –a’ lassen sich auch versteckte Dateien anzeigen. ‚ls –l’ zeigt den momentanen Inhalt an, sowie der Zugriffsrechte der Datei.
Zu den Zugriffsrechten später, wenn sie gebraucht werden.
Wir machen also nun alles wieder rückgängig. Zu erst löschen wir den Ordner mit dem Befehl ‚rmdir <Ordnername>’. Um eine Datei zu löschen verwenden wir ‚rm <Dateiname>’. Schließlich wechseln wir in das root-Verzeichnis ‚/’. Hier verwenden wir den Befehl ‚userdel –r <test>’. Die Option ‚-r’ gibt an, dass das Homeverzeichnis des Benutzers ebenfalls mit gelöscht wird.

2.3 Mounten von CD-Roms

Unter Linux hat man keine Laufwerke wie C:, D: etc. Man arbeitet unter Linux in Verzeichnissen. Wenn wir nun eine CD-Rom in unser Laufwerk legen, wird eigentlich nichts passieren, da wir Linux erst noch sagen müssen, dass er die CD in das System einbinden muss. Dazu dient der Befehl „mount“ und eine Datei namens FSTAB. Die FSTAB befindet sich im Verzeichnis „/etc/“.

FSTAB – eine Erläuterung:

In der FSTAB werden Laufwerke und deren Mountpunkte eingetragen. So steht hier geschrieben, auf welcher Festplatte / Partition sich das Wurzelverzeichnis „/“ befindet. So steht hier auch, welches CD-Rom Gerät an welche Stelle des Systems eingebunden werden soll.
Hier ein Auszug aus der FSTAB:

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/fstab.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/fstab.JPG)

Zu sehen ist, dass eine CD-Rom mit dem Dateisystem iso9660 ins Verzeichnis „/mnt/cd“ gemountet wird. Wir überprüfen also ob es das Laufwerk gibt mit „ls /mnt/“. Falls es nicht existiert, erstellen wir es mit „mkdir /mnt/cd“.

Einbinden können wir das Verzeichnis nun mit „mount /mnt/cd/“ (Siehe Screenshot)

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/mount.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/mount.JPG)

blue
19.04.06, 01:08:02
2.4 Pakete von CD-Rom installieren

Da wir ja nun unsere Arch CD in unser Linux System einbinden können, werden wir Pakete von ihr installieren.
Dazu bewegen wir uns mit „cd /mnt/cd/arch/pkg/“ in das Verzeichnis der Pakete. Unter Arch nutzt man ein Programm namens PACMAN um Pakete zu installieren.

Zum Test werden wir nun einen X-Server und einen Window Manager installieren. Wir mounten also die Arch Linux CD-Rom, wechseln in das Verzeichnis /mnt/cd/arch/pkg/ und installieren den X-Server namens xorg mit dem Befehl „pacman –A“ wobei „-A“ für „add“ steht:

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/pacman.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/pacman.JPG)

Wie zu lesen ist, ist xorg von anderen Paketen abhängig, die ebenfalls mit installiert werden müssen. Die zu von xorg abhängigen Pakete haben ebenfalls einige Abhängigkeiten, die ebenfalls mit installiert werden müssen:

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/xorg.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/xorg.JPG)

Nun ist der X-Server installiert, aber ohne einen geeigneten Windows Manager, bringt uns das recht wenig. Wir installieren „Blackbox“ mit „pacman –A blackb <Tabulator Taste drücken> <Enter Taste drücken>“.

Um eine CD-Rom aus dem System wieder zu lösen, müssen wir in ein anderes Verzeichnis wechseln und mit „umount <mountpunkt>“ das Gerät lösen. In unserem Fall wäre das:


cd /
umount /mnt/cd


Nachdem wir das ausgeführt haben, können wir die CD-Rom wieder aus dem Laufwerk entfernen.


2.5 X-Server „xorg“ einrichten:

Xorg lässt sich durch zwei Wege konfigurieren:
a) Konfiguration mittels „xorgconfig“
b) Manuelle Konfiguration mit vim

Wir wählen a):
Wir tippen xorgconfig ein und starten das Konfigurationsscript. Es muss eigentlich nicht viel gesagt werden zu der Konfiguration, denn es stehen genügend Infos zur Verfügung.
Zu Beachten ist nur folgendes:
Das Maus Device ist unter /dev/input/mice zu fnden:

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/xorgconfig.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/xorgconfig.JPG)

Da xorgconfig aber einen falschen Treiber für unsere Grafikkarte angibt, müssen wir diesen Manuell ändern. Wir öffnent die xorg.conf mit vim:
„vim /etc/X11/xorg.conf“. (Zu beachten ist das große X11!!)

Wir gehen in die Zeile 385 wo wir den Eintrag „Driver ‚vga’“ finden. Das „vga“ muss geändert werden in „vesa“.

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/xorgvesa.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/xorgvesa.JPG)

Schließlich speichern und schließen wir die Datei. Da aber xorg noch nicht weiß, dass er blackbox starten soll, editieren wir die „/home/<user>/.xinitrc“, dessen Inhalt nach dem editieren so aussehen muss:

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/xinitrc.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/xinitrc.JPG)

Schließlich speichern und schließen wir die Datei und der als Benutzer <user> führen wir den Befehl „startx“ aus.

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/blackbox.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/blackbox.JPG)

Ich habe bei mir zusätzlich noch den Mozilla Browser zur Demonstration installiert und gestartet.

blue
19.04.06, 01:20:11
3. DAEMONEN einrichten

Ein Daemon ist ein unter Windows ein Dienst. Folgende Daemonen werden wir nun einrichten:
• 3.1 Secure Shell Daemon (sshd)
• 3.2 Hypertext Transfer Protocol Daemon (httpd) mit PHP5 unterstützung
• 3.3 File Transfer Protocol Daemon (ftpd)
• 3.4 Server Message Block (smb oder samba)

Zu beginn aber werden wir überprüfen ob unsere Netzwerk einstellungen richtig sind. Dazu verwenden wir den Befehl „ifconfig“.
Im Großen und Ganzen ist ifconfig nichts anderes als ipconfig unter Windows / DOS. Wer sein Netzwerk richtig konfiguriert hat, der wird eine Ausgabe für seine Netzwerk Device „eth0“ bekommen:

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/ifconfig.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/ifconfig.JPG)

3.1 Secure Shell (ssh)

Nun werden wir den Secure Shell Daemon einrichten. Aber keine Sorge,
das ist wirklich keine schwere Sache.

3.1.1 Installation
Wir installieren den Daemon von CD:
- CD-Rom einbinden (mount /mnt/cd)
- SSHD installieren (pacman –A openssh <Tab Taste>)

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/ssh_inst.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/ssh_inst.JPG)

Es stehen unter Linux mehrere Implementationen von SSH zur Verfügung.
Eine freie Implementation ist openssh, die wir auch verwenden.

Wir müssen SSH nun aber noch mitteilen, welche HOSTs im Netzwerk diesen Dienst benutzen dürfen. Dazu öffnet man die Datei „/etc/hosts.allow“.
Hinzugefügt werden muss folgender Eintrag:


sshd:all


Schließlich starten wir noch den Daemon: /etc/rc.d/sshd start.

Wir können mit dem Windows Programm Putty nun auf unserer Linux Station arbeiten:

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/ssh_work.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/ssh_work.JPG)

3.2 Hypertext Transfer Protocol Daemon (httpd) mit PHP5 unterstützung

Nun richten wir einen http Daemon mit PHP5 Unterstützung ein. Wir installieren die Pakete apache und php:

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/http.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/http.JPG)

Damit http nun auch mit PHP5 umgehen kann, editieren wir die Datei /etc/httpd/conf/httpd.conf. Zeile 262 ist auskommentiert. In dieser Zeile wird dem httpd aber mitgeteilt, dass das PHP5 Modul eingebunden werden soll. Wir entfernen also die Raute und unser http Daemon ist PHP5 fähig:

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/http_config.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/http_config.JPG)

Starten können wir den Daemon mit /etc/rc.d/httpd start. Unser htdocs Verzeichnis befindet sich in /home/httpd/html/.

Zum Test erstellen wir ein kleines PHP Script:

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/http_test_a.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/http_test_a.JPG)

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/http_test_b.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/http_test_b.JPG)

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/http_test_c.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/http_test_c.JPG)

3.3 File Transfer Protocol (ftp)

Es stehen unter Linux wieder mehrere Implementationen zur Verfügung. Wir werden den Very Secure FTP Daemon (kurz: vsftpd) nutzen.

Wir installieren das Paket vsftpd von der Arch Linux CD.

Schließlich muss der Daemon noch konfiguriert werden. Wichtig sind folgende Zeilen:

4 listen = YES
18 local_enable = YES
21 write_enable = YES
30 anon_upload_enable = YES
34 anon_mkdir_write_enable = YES

Diese Zeilen sollten sich selbst erklären.

Nachdem ihr die Rauten (#) entfernt habt in den Zeilen, kann sich ein Anonymer User einloggen. Außerdem kann sich jeder User einloggen, der auf der Linux Station ein Konto besitzt. Er landet nach dem Login direkt in sein Home-Verzeichnis.

Gestartet wird dieses Daemon mit „/etc/rc.d/vsftpd start“.

Damit unser FTP Server nun auch im Internet erreichbar ist, muss die hosts.allow noch angepasst werden. Folgender Eintrag muss hinzugefügt werden:

Vsftpd : <IP> : ALLOW

blue
19.04.06, 01:23:31
3.5 Network File System (nfs)

3.5.1 Was ist NFS:


Das Network File System (NFS) ist ein verteiltes Dateisystem, das transparenten Zugriff auf die Festplatten eines fernen Rechners bietet. Für den Benutzer unterscheiden sich ferne über NFS eingehängte Dateisysteme nicht von lokalen Dateisystemen. NFS stellt eine Client/Server-Beziehung zwischen den beteiligten Rechnern her. Der NFS-Server stellt Dateisysteme im Netz zur Verfügung, die ein NFS-Client mit Hilfe des mount-Protokolls in sein lokales Dateisystem einhängen kann. Auch wenn das NFS-Protokoll seinen Ursprung in der Unix-Welt hat, ist es auf Portabilität zwischen verschiedenen Rechnerarchitekturen, Betriebssystemen und Netzwerkarchitekturen ausgelegt. Als offener Standard für die Nutzung zentraler Dateisysteme ist NFS in heterogenen Netzen oft eine bessere Lösung als proprietäre Protokolle. NFS betrachtet immer nur Komponenten eines Pfades, nie den kompletten Pfad auf einmal. Der Grund ist, daß verschiedene Betriebssysteme verschiedene Darstellungsformen für Pfade haben. Die Auflösung von Pfadnamen in die Komponenten erfolgt clientseitig.


So, nachdem schon mal geklärt ist, was NFS ist, kommen wir nun zum einrichten.

3.5.2 Installation von NFS:

Es müssen drei Pakete installiert werden:

portmap
nfs-utils
nfsidmap


http://immnn.ath.cx/arch/bilder/nfs.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/nfs.JPG)

3.5.3 Dateisysteme exportieren

Die gesamte Konfiguration von NFS findet in der Datei /etc/exports statt. Hier wird eingetragen, welche Verzeichnisse freigegeben werden und welche Hosts auf welche Freigaben zugreifen dürfen.

Zwei einfache Beispiele:
1. Wir erstellen ein Verzeichnis, auf das die ganze Welt Leserechte hat.
2. Wir erstellen ein Verzeichnis, auf das ein bestimmter Host Lese- und Schreibrechte hat.

1. Die ganze Welt
a. Freigegeben werden soll der Ordner /pub (erstellen mit mkdir /pub)
b. In der /etc/exports muss nun folgendes eingetragen werden
/pub *(ro,sync)

2. Bestimmter Host
a. Wir erstellen einen Ordner /pub_host
b. Der Host mit der IP 192.168.2.16 soll Lese- und Schreibzugriff haben, so sieht der Eintrag in die exports wie gefolgt aus:
/pub_host 192.168.2.16(rw,sync)

Erläuterung:
/pub steht für das Verzeichnis, welches freigegeben werden soll. Dann folgen die Hosts, die Zugriff auf diesen Ordner haben sollen. In der Klammer folgt folgen die Argumente.
(„sync“ oder „async“ muss explizit angegeben werden, sonst startet unser Server nicht)
Für weitere Informationen über die Konfiguration schaut euch die man-page „exports“ an. In dieser findet ihr auch Erläuterung zu allen Argumenten und noch einige Beispiele.

Es ist ebenfalls möglich mehrere Hosts auf ein Verzeichnis zugreifen zu lassen. Dies geschieht durch folgende Konfiguration:

/pub_host 192.168.2.16(rw,sync) <IP> | <Hostname> | <Domain> (<Argumente>)

Damit nun auch Hosts von außerhalb auf die Freigabe zugreifen dürfen, muss natürlich noch die hosts.allow editiert werden!

Relevant sind die Programme „mountd“ und „portmap“. Wir fügen also hinzu:

portmap : <IP> : ALLOW
mountd : <IP> : ALLOW

3.5.4 NFS Server starten

Damit NFS funktioniert, müssen drei Daemonen gestartet werden.
Das sind:

portmap
nfslock
nfsd


http://immnn.ath.cx/arch/bilder/nfs_start.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/nfs_start.JPG)

3.5.5 Dateisysteme Importieren

Importiert werden NFS Freigaben mit mount <Server>:<Freigabe> <Pfad im eigenen Dateisystem>.


Achtung: Ich arbeite hier mit nur einer Linux Station! Ich mounte also ein Verzeichnis von Rechner A auf in ein anderes Verzeichnis auf Rechner A, was eigentlich völlig irrsinnig ist, soll aber zur Demonstration reichen.


Zum Test habe ich hier einen Ordner names „test_ordner“ in dem Freigegebenen Verzeichnis /pub/ erstellt.

Anschließend binde ich die Netzwerkfreigabe in mein eigenes Dateisystem ein mit „mount 192.168.2.16:/pub/ /mnt/nfs0“.

Schließlich gebe ich noch den Inhalt des neu Eingebundenen Verzeichnisses (/mnt/nfs0) aus, was exakt /pub/ entspricht.

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/nfs_import.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/nfs_import.JPG)

Mounten via fstab:
Natürlich kann das auch in die fstab eingetragen werden, sodass beim starten der Linux Station automatisch die Netzwerkfreigabe in das Dateisystem eingebunden wird. Hierzu öffnet man die fstab im /etc/ - Verzeichnis und fügt folgenden Eintrag hinzu:

<server>:<share> <mountpunkt> nfs <argumente>

Beispiel:
192.168.2.16:/pub/ /mnt/nfs0 nfs auto,defaults,users

Für weitere Informationen, einfach mal die Man Page durchlesen!


3.7 Daemonen im Autostart

Damit nun unsere Daemonen auch beim starten der Linux Station aktiviert werden, müssen diese in die rc.conf eingetragen werden. Man öffnet also die rc.conf im /etc – Verzeichnis mit einem Editor und scrollt nach unten.
Hier findet man den Eintrag


DAEMONS=( … )


In der Klammer müssen nun die Daemonen eingetragen werden, die beim start von Linux aktiviert werden sollen.

http://immnn.ath.cx/arch/bilder/autostart.JPG (http://immnn.ath.cx/arch/bilder/autostart.JPG)

blue
19.04.06, 01:29:15
Hier noch ein Inhaltverzeichnis:

Inhaltsverzeichnis

Post 1:
1. Installation
EXKURS – Das Arbeiten mit vi bzw. vim

Post 2:
2. Grundlegendes
2.1 Anmeldung
2.2 Einiges zum arbeiten mit der Shell
2.3 Mounten von CD-Roms

Post 3:
2.4 Pakete von CD-Rom installieren
2.5 X-Server „xorg“ einrichten:

Post 4:
3. DAEMONEN einrichten
3.1 Secure Shell (ssh)
3.2 Hypertext Transfer Protocol Daemon (httpd)
3.3 File Transfer Protocol (ftp)
3.4 Server Message Block (smb oder auch samba - fehlt noch)

Post 5:
3.5 Network File System (nfs)
3.5.1 Was ist NFS?
3.5.2 Installation von NFS
3.5.3 Dateisysteme exportieren
3.5.4 NFS starten
3.5.5 Dateisysteme Importieren
3.6 Network Information Service (nis - fehlt noch)
3.7 Daemonen im Autostart