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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Terrorakkus


Lord_Pinhead
25.09.06, 16:23:17
Nicht nur das die Akkus von Sony die Tendenz haben zu brennen, jetzt explodieren die dinger sogar. Jüngst geschehen mit Alan Cox Thinkpad [1]. Wenn man den Bericht liest, hat man richtig Angst sein Notebook auf den Schoß zu legen wenn man auf der Couch etwas surfen möchte. Alans Frau Telsa [2] hat sogar Bilder der Bombe gemacht. Wer also ein Laptop hat, sollte mal beim Hersteller anfragen ob sein Akku betroffen sei.

Meines läuft auf jeden Fall nur noch runtergetaktet, sonst muss ich am ende noch auf http://explodinglaptop.com/ ein paar Bilder einstellen und dann Verklage ich Compaq/HP auf Millionen weil meine Wohnung gebrannt hat ;)

http://www.pro-linux.de/news/2006/10263.html
http://zeniv.linux.org.uk/~telsa/boom/

Orcus
25.09.06, 16:40:05
Tja, Lithium-Ionen-Akkus sind halt tickende Zeitbomben. :that:

technisch gesehen, muss jeder Lithium-Ionen-Akku mindestens 2 Sicherungskreise gegen Überhitzung und Kurzschluß besitzen. Sehr gute und meist teure Akkus besitzen zudem noch einen direkten Überladungsschutz. Diesen spart men bei den billigen Varianten meist ein, da dies auch vom Schutz gegen Überhitzung mit übernommen werden kann.

So fallen schon mal die Sicherungselektroniken in den Akkus den Sparmaßnahmen zum Opfer und geben keine 100%ige Sicherheit mehr. :gaga:

Gammelfleisch-Skandale sind halt überall anzutreffen :zaun:

Abe diesen Trend hat man schon bei den Handy-Akkus beobachten können, da war das nur eine Frage der Zeit, wann das auch bei Notebooks auftritt. Da hier bekanntlich die Ströme und Leistungsmerkmale noch viel höher sind, sind hier auhc die möglichen Schäden größer.

Dell hat ja schließlich auch gerade die größte Akku-Rückrufaktion der Firmengeschichte hinter sich gebracht - Grund: explodierende/brennende Akkus.

Ciao

`O´rcus :k99:

Reborn
25.09.06, 16:52:03
Scheiß die Wand an!

Der hat ja mal derbst Schwein gehabt, dass der Lappi nur einsam auf dem Tisch lag. Und wie telefoniere ich jetzt mit meinem Handy? Am besten nur noch Freisprechanlage und hinter Splitterschutz. Vielen Dank für den Bericht, ich fühlte mich noch gar nicht paranoid genug. ;)

Flex
25.09.06, 20:41:49
Das ist ja unschön. Werden in Europa Notebookakkus nicht vom TÜV abgenommen?

Orcus
26.09.06, 08:40:16
@ Dis
in Europa wird nicht ein einziger Akku für den Betrieb von Elektro-Kleingeräten (wozu auch Lappis gehören) vom TÜV oder anderen unabhängigen Instituten geprüft. Der Importeur oder Hersteller muss lediglich erklären, dass er die Richtlinien der Europäischen Union einhält und die Geräte und Akkus mit dem berühmten CE-Zeichen kennzeichnen.

Bei Akkus steht das CE-Zeichen jedoch nur für die "Elektromagnetische Verträglichkeit", das heißt in wie weit die innenliegende Elektronik durch magnetische Felder beeinflußt werden darf, bzw. in wie weit diese elektromagnetische Felder aussenden darf. (Schwingkreisbildung)

Übrigens auch bei Netzteilen gibt es keine Verpflichtung, diese vom TÜV/GS prüfen zu lassen, auch hier würde die CE-Erklärung, die der Hersteller/Importeur selbst ausstellen darf reichen. Allerdings beinhaltet das CE-Zeichen hier nicht nur das Gesetz zur Elektromagnetische Verträglichkeit, sondern auch noch die Niederspannungsrichtlinie (Störeinspeisung ins öffentliche Stromnetz).

Alles in allem kann man diese Kennzeichen vergessen!

Ausnahme ist Kinderspielzeug: Das CE-Zeichen hier beinhaltet die Flammhemm- und Verschluckgefahren-Prüfung einer akkreditieren Stelle, wie z.B. dem TÜV.

Ciao

`O´rcus :k99:

Zahl
26.09.06, 10:48:16
In letzter Zeit häufen sich ja scheinbar diese Ereignisse... Ist es einfach
nur weil die Meldien nun darauf aufmerksam geworden sind, oder erreichen
die betroffenen Akkus nun einfach alle den kritischen Punkt?
Nur was ist mit älteren Akku Generationen? Lithium-Ionen-Akkus sind
ja nichts Neues.

Orcus
26.09.06, 11:52:24
Seit dem Einsatz der ersten Lithium-Ionen-Akkus für Mobiltelefone (damals für das Siemens S4 und Sony CMD-X1000) gibt es immer wieder solche Vorfälle. Zwischenzeitlich waren es mal weniger, da man verstärkt auf Sicherheit gesetzt hat. Nun steht aber wieder der Preis mehr im Vordergrund und dann wird halt an Sicherheit gespart. Da die einzelne Lithium-Ionen-Celle (ca. 1000mAh) mit einem Massenpreis vom Hersteller von unter 1,20 USD inzwischen ziemlich ausgereizt ist, kann halt nur noch an der "Ansteuer-Lade-Schutz-Elektronik" gespart werden. Ergo, das Sicherheitsrisiko wird größer und von den Vermarktern akzeptiert.

Wesentlich besser wäre der Einsatz von den deutlich ungefährlicheren Lithium-Polymer-Akkus, da dieser aber einen Produktionsausschuß von ca. 20% haben, sind sie sündhaft teuer und finden kaum Einsatz.

Tja, Geiz ist geil .... und gefährlich!

Ciao

`O´rcus :k99:

Lord_Pinhead
26.09.06, 18:57:32
Li-Po können auch Brennen oder Verpuffen (was auch immer damit gemeint ist). Das ein Akku einen eingebauten Überladeschutz haben kann, ist mir neu. Ich dachte immer das bringt das Gerät mit bzw. die Ladestation. Naja, wieder was gelernt :)

Das die Akkus aber seit längeren hochgehen ist mir neu, ich dachte das war jetzt nur eine Fehlserie von Sony Akkus die dort verwendet wurden.

Pestilence
26.09.06, 19:19:31
Wenn ich mich irgendwann plötzlich nicht mehr melden sollte, dann hat der IBM Akku meines Lappis meine Brust zerfetzt. ;)

Ich werde ab jetzt nur noch Orginal Akkus verwenden. *schwör*

Orcus
26.09.06, 20:14:44
@Lord Pinhead:
Meines Wissens nach können Li-Polymer-Akkus durch Luftzufuhr an einer Explosion gehindert werden, weshalb alle Li-Polymer-Akkus eine Sollbruchstelle aufweisen - Der an sich flexible Akku verhärtet bei Luftzufuhr und wird dadurch unbrauchbar.
In allen Li-Ionen-Akkus befindet sich eine kleine Platine mit teilweise sehr aufwendiger Elektronik, um die erwähnten Sicherungen zu gewährleisten.
Die erwähnte Thematik mit den Siemens/Sony Handy-Akkus stammt aus dem Jahre 1999.

@Pestilence:
Das wird Dir nicht helfen, da häufig Nachbauten besser abgesichert sind als Originale. Dies machen sich die Nachbaufirmen argumentativ zunutze um Marktdurchdringung zu erhalten. Die Schwierigkeit ist, dass man von außen nicht sehen kann, wie der Akku abgesichert ist.
... und das Dir ein Akku auf dem Schoß explodiert wollen wir mal nicht hoffen.

Übringes nur mal so zur Info, ich habe von 1995 bis 2004 selbst Akkus für Hanys und Notebooks aus Asien importiert und auf dem Europäischen Markt vertrieben. Deshalb auch das Know-How.

Ciao

`O´rcus :k99:

Aragorn
30.12.06, 16:58:47
Ich hätte mir im Sommer beinahe 2 Billigakkus bei Ebay für meinen Panasonic Camcorder gekauft, hab dann glücklicherweise doch die Originalen genommen, kostet einer zwar ca. 80 euro mehr, naja, sicher ist sicher :pulp: