Spieletests
Ich verfolge gerade ein bisschen die Debatte die Christian Schmidts Beitrag bei Spiegel Online gestern losgetreten hat. (Hier gibts das Essay übrigens ungekürzt zu lesen)
Im Kern geht es darum, dass Herr Schmidt, der bis vor wenigen Wochen selbst jahrelang Redakteur bei der Gamestar war, seinen Ex-Kollegen vorwirft die Spieletests zu sehr in technische Details aufzuteilen und sich im Klein-Klein zu verlieren anstatt das große Ganze des Spiels zu sehen. Hier ein Zitat aus seinem Text: Zitat:
Brisant wird diese ganze Sache dadurch, dass Herr Schmidt eben bis vor ein paar Wochen selbst stellv. Chefredakteur der Gamestar war und eben jetzt das Wertungssystem, mit dem er jahrelang gearbeitet hat und das er als leitender Redakteur auch mitgetragen hat, als nicht richtig abtut. Von vielen wird das als eine Art Nachtreten empfunden. Ich habe bis jetzt ein paar Beiträge in Foren quergelesen oder auch ein paar Blogs dazu: Kaliban.de ist der Blog von Gunnar Lott, ehem. Chefredakteur der Gamestar und mit Christian Schmidt befreundet. Hier gibt es auch die ungekürzte Fassung des Essays zu lesen und einen Kommentar von Gunnar. Prinzipiell gibt es hier einiges an Zustimmung für Christian Schmidt. Gamestar Forum; hier wird die Debatte natürlich sehr emotional geführt, weil alle den Redakteur noch selbst kennen und einige ihn noch nie mochten, andere ihn jedoch verteidigen. Insgesamt gibt es aber einige die einen solchen Ansatz für gut halten. Auf Gamers Global rechnet Mick Schnelle, ein ehemalige Gamestar Redakteur, mit dem Essay von Christian Schmidt ab und verteidigt die heutigen Spieletests als Service für Menschen die einfach wissen wollen ob sie das richtig Spiel kaufen oder einen Fehlkauf tätigen. Er wirft den Aussagen sogar vor die Arbeit der letzten 20 Jahre von Spieletestern kaputt zu machen. Für mich selbst ist die ganze Sache zweigeteilt. Ich habe früher die Gamestar auch selbst gelesen und kenne die beteiligten Redakteure aus einige Artikeln. Heutzutage schaue ich nur noch auf Gamestar.de auf ein paar Klicks vorbei, weil ich dort sowieso alle Tests umsonst lesen kann und nicht mehr so viel zocke wie früher. Von daher finde ich es eigentlich gut, wenn ich mit einem schnellen Blick auf eine Testnote sehen kann ob das Spiel gut ist oder nicht. Andererseits finde ich es auch richtig, dass man einige (wenn auch natürlich nicht alle) Spiele als Gesamtkunstwerk betrachten sollte und nicht unbedingt in 10 Unterkategorien bewerten muss. Ich will schließlich nicht über jedes Detail eines Spieles Bescheid wissen, sondern ob mir das Gesamtpacket denn Spaß machen könnte. Wichtige Details (z.B. Auto Healing, Automatisches Speichern, Online Zwang, Grobe Bugs,...), die für das Spielgefühl entscheidend sind, dürfen natürlich nicht außer Acht gelassen werden. Wie seht ihr denn die Sachen? Lest ihr euch noch Spieletests durch und wenn ja wo? |
Hab die Sache bei GG verfolgt. Generell find ich sein Vorgehen Stillos. Gerade als Chefred. wär er doch in der Position gewesen, was zu ändern, aber dazu war er sicherlich einfach zu faul. Stattdessen redet er sich lieber den Frust vom Leibe, ist ja viel einfacher als was zu machen. Ich sehe es auch so, dass ein Spieletest eher nüchtern gehalten sein soll, ich will doch keine Interpretation des Titels vorgekaut kriegen, bevor ich das Spiel kaufe. Für sowas könnte man evtl. ne eigene Kolumne im Magazin bringen, aber das hat mit einem Spieletest nichts zu tun. Hier finde ich Micks vergleich mit den Automagazinen sehr treffend. Gerade für sowas eignet sich meines Erachtens das Netz besser, denn wenn ich das Spiel tiefer erkunden und interpretieren will, will ich die Meinungen und Denkansätze vieler haben, und nicht nur die eines Redakteurs. Umgekehrt setze ich auf einen Test eines echten Spieleredakteurs was die technischen Daten des Spiels angeht mehr als auf eine Bewertung eines Kunden bei Amazon. Dazu finde ich diese Diskussion in den Kommentaren ganz gut. Die zeigt eben, dass es manche auch genau umgekehrt sehen. ;) |
Es gibt mittlerweile auch eine Gegendarstellung auf Spiegel Online von Petra Fröhlich, der Chefredakteurin der PC Games.
Hier mMn die Kernaussage von ihr: Zitat:
Interessant auch die Antwort von Jörg Langer, der Ex-Chefredakteur von Gamestar und (Mit)Gründer von GG: Zitat:
Edit: Christian Schmidt selbst hatte sich mittlerweile auch nochmal im Gamestar Forum gemeldet: Zitat:
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Die sollen nicht Phrasen dreschen, sondern Spiele bewerten.
Heute gibt es eh keine Magazine mehr, die die Qualität bzw. Originalität einer ASM, PC Player oder Powerplay haben. |
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