Einzelnen Beitrag anzeigen
#13
Alt 23.09.10, 19:35:42
SilberEisen
Benutzerbild von SilberEisen
Registered Users
Registriert seit: 04.09.06
Alter: 34
Geschlecht: ♂
Beiträge: 1.366
IRC Zeilen: 0

Blecherner Postaward 

SilberEisen eine Nachricht über ICQ schicken
Ich stimme dir prinzipiell zu... im Moment besteht eine Diskrepanz zwischen der Zahl der Immigranten und dem Aufwand, der betrieben wird, um sie zu integrieren. In meiner Provinz in Vietnam gab es 4 Ausländer unter 1,2 Millionen Vietnamesen, das erleichtert die Sache...
Trotzdem fände ich es schade, wenn man letztendlich die Zahlen herunterschrauben würde und nicht die Bemühungen hoch... Denn auch wir könnten enorm profitieren, würden vielleicht etwas weniger selbstfixiert und würden die Interessen der eigenen Familie höher achten...


Die Schule die du erwähnst, ist ein guter Ansatz, geht aber wieder von der Annahme aus "die müssen sich ändern, nicht wir". Wieviele von uns lernen in der Schule französisch, wie viele Latein - und wie viele brauchen es später?
Warum wird nicht türkisch viel mehr als Fremdsprache angeboten? Natürlich nicht in dem Ausmaß, wie es französich etc ist, aber wie oft begegnen wir Franzosen, und wie oft Türken?
Das wäre ein Feld, wo wir fürs tägliche Leben unheimlich viel lernen könnten... Und ein enormes Zeichen von Respekt und entgegenkommen. Kein Türke, der dich bedroht und dem du auf türkisch deeskalierend antwortest, wird dich schlagen :-)
Und wie viel besser würde Integrationsarbeit funktionieren, wenn die Beauftragten sich mehr auf türkisch mit den Menschen unterhalten könnten? Also auch berufliche Perspektiven gäbe es für türkischssprachige Deutsche (abgesehen vom Arbeiten in der Türkei...).

Die Sprache ist vielleicht kein gutes Beispiel, weil es ein zu weitreichender Schritt ist. Extra eine Sprache zu lernen ist an Entgegenkommen natürlich zu viel verlangt, aber das Prinzip bleibt: Nicht nur die müssen sich ändern, auch wir.

Warum wir? Wir nehmen sie doch schon auf, die profitieren doch von dem Wohlstand den wir uns erarbeitet haben, jetzt geben wir Almosen und sollen dafür auch noch eine Sprache lernen?
Der Wohlstand ist sicher nicht unser eigener Verdienst, vielmehr war es eben Glück in einer reichen Gesellschaft geboren zu sein. Ebenso war es Pech in einer Gesellschaft geboren zu sein, deren Vorfahren den 2. Weltkrieg verschuldet haben. Vom Wohlstand profitieren wir, die Kriegsverantwortung müssen auch wir noch ein bisschen (wenn auch kaum spürbar) abbezahlen...
Und selbst wer das anders sieht, und abgesehen von jeder Integrationspolitik: Sobald jemand in unser Land einreist, ist er Teil der Gesellschaft und hat ein Recht auf Achtung und Würde des Menschen.

[ http://img15.imageshack.us/img15/6348/img3924medium1small.jpg ]