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#1
Alt 20.09.14, 08:12:35
Schwule Fußballprofis
Cataphilla
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Schnuffelpuffel
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Liebe SPler,

ich habe gestern mit @Athalion kurz darüber gesprochen, auf Grund dieses Songs, wie Männer eigentlich zu homosexuellen Fußballspielern stehen.

Wir waren uns einer Meinung, dass es wirklich total egal ist, wer wen liebt und mit wem er/sie kopuliert. Aber eins würde mich doch interessieren:

Sehen Männer dann eher die "feminine" Seite des Spielers? Stört euch der Gedanke daran, dass er schwul UND gut im Fußball ist? Und falls ja, warum? Spielt da dieses "schwuchtelige" Gehabe mit?

Ich denke nämlich, dass Frauen, generell gesprochen, damit weniger Probleme haben als Männer. Mich hat es nie gestört, wenn schwule Freunde mal ihre klischeehaften "tuntigen" fünf Minuten hatten. Und aus Gesprächen mit anderen Frauen weiß ich, dass es dem weiblichen Geschlecht tendenziell eher egal ist, ob jemand schwul, bi, trans oder was auch immer ist. Liegt das daran, dass Frauen empathischer sind? Oder verunsichert Männer so etwas in Bezug auf ihre Vorstellungen von Männlichkeit?

Denkt ihr, ein Coming Out eines aktiven Profis würde gut aufgenommen werden? Oder würde er, ähnlich wie die dunkelhäutigen Spieler, mit Tütüs beworfen werden?

Mir ist klar, dass es eine Minderheit ist, die das Outing von Profis verhindert. Aber vielleicht kennt ihr jemanden, der eben genau damit Probleme hätte. Oder könnt mir einfach erklären, warum es scheinbar ein so großes Problem ist, wenn Fußballer nicht heterosexuell sind.

Ich würde mich freuen, wenn ihr was dazu sagen könntet

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sunt tamen et doctae - rarissima turba - puellae
#2
Alt 21.09.14, 19:03:09
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Als jemand den Fußball nicht interessiert habe ich mich eher gewundert, dass da überhaupt eine Diskussion entstanden ist, als ich da vor 1 oder 2 Jahren der eine geoutet hatte... Als ob vorher jeder angenommen hat, dass es sowas bei Fußballspielern nicht gibt.


風向轉變時,有人築牆,有人造風車
#3
Alt 22.09.14, 00:14:24
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Ich hoffe es ist ok, wenn ich mich zunächst auf allgemein auf homosexuelle Männer beziehe und im Anschluss auf die Problematik im Fußball eingehe...


"Wie stehen Männer zur Homosexualität?"

Ich bin mir ziemlich sicher, vorallem nach Gesichtsausdrücken und anderen Reaktionen zu urteilen, die meisten Männer finden es zumindest nicht so angenehm, Männern beim Küssen zuzusehen. Wenn zwei Männer Hand in Hand durch die Stadt laufen ist das etwas anders. Es ist etwas was die meisten Menschen als "unnormal" registrieren, auch Frauen, daraufhin wird eventuell kurz geschmunzelt, gar nicht mal negativ gemeint, sondern einfach nur: "Ach, guck an, die sind schwul." So, als wenn man zum Beispiel ein Brautpaar sehen würde: "Ach, guck mal, die haben geheiratet." Also nicht negativ, einfach nur registrierend, abnickend. Beim Küssen ist das etwas anders, es wird als etwas "Unnormales" und gleichzeitig "Intimes" wahrgenommen.
Wenn ein Mann und eine Frau sich auf der Straße einen kurzen Kuss geben, wird das ganze meiner Einschätzung nach nicht mehr als intim angesehen. Niemand wird hinsehen und sagen, könnt ihr das bitte zu Hause, hinter verschlossenen Türen, machen? Wenn sich ein Mann und eine Frau sehr innig mit Zunge küssen ist das schon etwas anderes. Es wird vielleicht auch keiner hingehen und ihnen das verbieten wollen, aber es wird einige, vorallem ältere Menschen geben, die das nicht für in Ordnung halten. Jüngere Leute werden das eher als "normal" empfinden. Hier ist es also eher eine Generationsfrage. Wie ist es nun, meiner Einschätzung nach, bei zwei Männern? Es ist für so gut wie jeden etwas "Unnormales".
"Unnormal" ist übrigens in keinster Weise unbedingt negativ zu sehen, es kann zum Beispiel auch etwas besonderes sein, bzw. beschreibt es eigentlich nur, dass etwas anders ist, als die meisten es kennen oder gewohnt sind.
Leider werden es aber die meisten als etwas "negativ unnormales" empfinden, weil sie es für etwas ekelhaftes halten.
Das ist auch nicht sehr verwunderlich. So gut wie jeder Mensch ist es gewohnt, dass Frauen und Männer zusammen sind. Somit ist ein schwules Pärchen zunächst unnormal. Wenn man vor 50-60 Jahren ins Kino gegangen ist, wäre es ein Skandal gewesen, Sex zu zeigen. Heutzutage gibt es in fast jedem Film Sexszenen. Früher war es etwas "negativ unnormales", heute ist es normal, weil es einfach immer und überall gezeigt wird.

Gut, genug der Vergleiche. Die Kernfrage ist, warum sehen die meisten Menschen, meiner Einschätzung nach, heutzutage noch immer etwas unnormales in einer Männerbeziehung?
Weil, zum Beispiel in Filmen, die nicht hauptsächlich Frauen als Zielgruppe haben, eben nicht gezeigt wird, wie zwei Männer sich ganz normal küssen oder Sex haben, sondern das ganze passiert heimlich zu Hause im stillen Kämmerlein oder es kommt komisch rüber.
Weil eben nicht in Berichten, Zeitungsartikeln oder ähnlichem ein männchlicher Mörder genannt wird, sondern ein türkischer, homosexueller Mörder oder auch gerne mal ein dunkelhäutiger Straftäter.

Ein Hauptproblem ist einfach die öffentliche Darstellung, die heutzutage größtenteils durch die Medien bestimmt wird.
Die meisten Menschen haben sicherlich nichts gegen homosexuelle, dunkelhäutige, türkische Mitmenschen, etc., sondern sind einfach nur nicht mit ihnen in Kontakt gekommen und/oder haben sich die Meinung über die Zeitung gebildet und/oder sich vom Klatsch und Tratsch der Leute beeinflussen lassen und glauben jetzt eine eigene Meinung zu haben. Die wenigen, die wirklich schwulenfeindlich sind, verstehen einfach diese Zusammenhänge nicht, weil sie schlicht und ergreifend
zu dumm dafür sind. Meist sind diese dann auch in einer radikalen Gruppierung und verstehen es entweder wirklich nicht, was sie da faseln oder sie wollen es nicht verstehen, weil sie einfach nur auf Streit aus sind und wen kann man leichter schikanieren als "Randgruppen"(blödes Wort).
Ein weiteres Problem ist die Inakzeptanz mancher Religionen gegenüber Homosexualität. Da dies aber auch lesbische Beziehungen betrifft, gehe ich mal nicht weiter darauf ein. Trotzdem ist das wohl auch eines der größten Akzeptanz-Probleme, vorallem bei älteren Menschen.



So, nun aber mal zum eigentlichen Thema. Ohne dieses lange Vorwort wollte ich aber einfach nicht starten, weil mich Intoleranz, bzw. besser Inakzeptanz, richtig ankotzt.


Stört mich der Gedanke, dass ein Spieler homosexuell ist und gleichzeitig gut Fußball spielen kann?

Nö, warum sollte es mich stören?


Stört mich "schwuchteliges Gehabe"?

Mich nervt es ziemlich, weil es für mich etwas ist, was homosexuelle Männer aus dem Fernsehen abgeguckt haben. Dort wird es getan um aufzufallen und das mag ich allgemein nicht und ich empfinde es tatsächlich als nervig.
Das lasse ich meine homosexuellen Freunde aber auch wissen und die merken dann meist auch, dass sie das irgendwie gar nicht selbst sind.


Verunsichert es mich im Bezug auf Vorstellungen von Männlichkeit?

Nein.


Soweit meine doch recht kurzen Antworten. Nun zur Frage: Würde ein Coming Out eines aktiven Profis Probleme verursachen?

Für mich ein glasklares: Jain.

Meine Einschätzung, was passieren würde:

Zunächst einmal würde ich sagen, dass das ganze zu einem guten Zeitpunkt passieren muss. Die Mannschaft des Spielers ist aufgestiegen, hat irgendwas gewonnen oder der Spieler selbst ist Torschützenkönig oder sonstiges.
Somit gibt es zu dem Zeitpunkt vor dem Outing gute Presse und somit Respekt von fast allen Lesern. Nach dem Outing, wenn es wirklich nur einer ist, wird es zunächst keine weiteren Outings geben, weil andere homosexuelle Spieler das Echo abwarten werden. Die Medien werden das groß rausbringen, weil der Spieler aktiv ist und es . Ich würde mir sehr wünschen, dass die Presse dort keine Bild-Artikel erstellt, sondern das geschlossen gut berichtet, am besten ist das ganze mit dem Spieler abgesprochen und es kommen alle Artikel gleichzeitig raus. Am nächsten Tag wird es viele positive Stimmen geben, von vielen großen Fußballern, Trainern, etc..
Ich glaube also, dass es am Anfang wirklich gut laufen kann.

Doch, was passiert, wenn das positive Echo vorrüber ist? Einige Mitspieler werden auf Grund von Religion, eigenen männlichen Vorstellungen, Ekel vor dem Spieler, etc., die Homosexualität nicht akzeptieren und nicht mal tolerieren und somit diesen Spieler
zum Beispiel einfach nicht mehr anspielen, ihn mobben, in umgrätschen, etc.. Hier ist nun ein großer Knackpunkt. Wenn das restliche Team Akzeptanz ausdrückt, dann muss dieser Inakzeptante Spieler rausgeschmissen werden. Das wäre ein großer und wichtiger Schritt
in die richtige Richtung, der dann wieder gute Presse nach sich zieht. Wenn es allerdings weitere intolerante Spieler oder vielleicht sogar Trainer/Ärzte/Betreuer/... im Team gibt, dann wird es ganz schwer.

Nächstes Problem sind die, ich nenne sie einfach mal, "aggresiven Stadionbesucher". Im Musikvideo, in deinem Post, heißt es "90% ist es egal". Ja, insgesamt würde ich das in Deutschland vielleicht unterschreiben. Wenn man sich aber
nur auf die Fußball-Fans, oder die die glauben das zu sein, bezieht, würde ich sagen, dass es vielleicht 70% sind. Somit würde ich 30% als potenziell schwulenfeindlich, bzw. einfach nur aggresiv gegen alles was sich nicht wehren kann, bezeichnen.
So ist das leider, in anderen Ländern ist das vielleicht sogar prozentual andersrum, was es hier in Deutschland aber trotzdem nicht besser macht.
Das schlimme ist, diese 30% sind eben eher die Lauten unter den Zuschauern.
Wenn ein Mario Götze zu den Bayern wechselt, dann finden die meisten das zwar schade und können es vielleicht auch nicht nachvollziehen, sie würden aber nicht deshalb aggresiv werden. Doch diese 30% werden das. Und nun stelle man sich vor ein
homosexueller Spieler verschießt nun den wichtigen Elfmeter in der 90. Minute, der den sicheren Abstieg verhindert hätte. Zudem hat er noch das ganze Spiel ziemlich schlecht gespielt und die Saison war ja ohnehin auch nicht so berauschend.
Die 30% und die Zeitungen suchen sich immer einen Buh-Mann. Wer könnte das in diesem Fall wohl sein? "Diese schwule Sau soll sich mal verpissen." "Soll er doch in Spanien, wo er herkommt, den Teamkollegen den Schwanz in den Arsch schieben. Wir brauchen
in Deutschland keine Schwuchteln."

Durch diese Kommentare wird es wieder Debatten im Fernsehen und allgemein in den Medien geben. Und was passiert? Homosexuelle werden wieder als unnormal angesehen, weil es Diskussionsthema ist. Willkommen im Teufelskreis.
Warum sind dunkelhäutige noch immer nicht komplett gleich angesehen wie Weiße? Warum haben hauptsächlich Türken und Russen in Deutschland so einen schlechten Ruf? Warum haben es homosexuelle so schwer akzeptiert zu werden?
Für mich ist es hauptsächlich genau das, die Darstellung in den Medien, die diese "Randgruppen" als Sonderlinge darstellt und die betroffenen Menschen in eine Ecke drängt, aus der sie nicht entfliehen können.

Im Musikvideo heißt es auch: "Weil wir Menschen nicht danach bewerten, wen sie lieben." Aber im Fußball wird man nach Leistung bewertet und der der sich outet sollte sich klar darüber sein, dass er dadurch einen Angriffspunkt mehr hat, auch wenn es kein Angriffspunkt sein sollte.


Abschließend möchte ich noch schreiben, dass ich es für ziemlich schlimm halte, dass ständig von Toleranz gesprochen wird. Toleranz hilft aber keinem weiter. Wenn ich meinen türkischen Nachbarn toleriere, dann dulde ich, dass er da ist, aber ich akzeptiere es nicht. Ich sage ihm damit also nur, dass er eigentlich abhauen soll und ich nicht will, dass er da wohnt, aber mir bleibt ja nichts anderes übrig. Akzeptanz ist für mich das richtige Wort. Es sagt aus, dass ich meinen Nachbarn so akzeptiere, egal wo er herkommt.




Geändert von Coke (22.09.14 um 00:21:13 Uhr)
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