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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dialekte - Gut oder lieber Hochdeutsch?


007-Problembaer
08.08.07, 09:47:32
Soooo....diesen Fred wollte ich schon immer mal eröffnen :D. Bitte sagt mal so was ihr davon haltet, dass man auch im TS beispielsweise einen klaren Dialekt hören kann :o.

Also meine Meinung ist diese:

Im normalen Leben (sprich beim Einkaufen, während einer Autofahrt oder im TS) ist es nicht schlimm einen Dialekt zu zeigen. Man zeigt damit wo man herkommt und ich find es einfach klasse dann auch zu sehen dass die Leute wirklich aus allen Teilen der Welt kommen :)
Allerdings find ich es nicht in Ordnung wenn sich Leute herausnehmen selber einen Dialekt sprechen und bei wichtigen Geschäftsterminen gleich komisch gucken wenn etwas dialektal geprägte Aussprache aus dem Mundwerk des gegenüber sitzenden dringt :D. Ich hab das letztens erst wieder erlebt da ich mit meinem Vater unterwegs war. Ich muss aber auch sagen, dass ich bei solchen Terminen mich auf jeden Fall komplett zusammenreisen würde oder ich es zumindest versuchen würde.

So Long

HG
08.08.07, 09:59:26
Wenn ein Dialekt nicht so stark ausgeprägt ist, dass man den gegenüber immer versteht, dann ist das kein Problem. Auch nicht bei Geschäftsterminen. Da finde ich es schlimmer, wenn man jemandem anmerkt, dass er sich verstellt.

Ich spreche ein schwaches schwäbisch und die meisten Kunden die ich anrufe, sprechen auch ihren Dialekt. Das macht einen gleich sympathisch.

Was mir noch aufgefallen ist: Scheinbar werden süddeutsche Dialekte eher akzeptiert als norddeutsche. Meiner Erfahrung nach, wird in Norddeutschland der Dialekt eher mit Ungebildeheit asoziiert als im Süden. Könnte daran liegen, dass z.B. in Bayern ganz selbstverständlich mit Mundart gesprochen wird, auch in höchsten Kreisen. In der Schweiz wird akzentfrei Hochdeutsch sprechenden sogar Arroganz unterstellt.

Ob3rst
08.08.07, 12:50:16
So wie HG es sagte, dass ein bisschen Dialekt sogar ganz sympathisch rüber kommt, find ich auch.

Allerdings, wenn ich jetzt an meine Arbeit zurück denke, hattest du teilweise Leute am Telefon, überwiegend Bayern, wo du kein Wort verstanden hast und sowas ist dann nicht mehr sympathisch sondern nur nervig.

ze
08.08.07, 13:31:20
Für mich ist das eine Kulturfrage:

In Preussen werden Dialekte als etwas negatives, uriges, ja dümmliches empfunden. Es deutet auf niedriges Bildungsniveau des Sprechenden hin.

In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz hingegen ist es anderesherum: Zwischen lupenreinem Hochdeutsch und geschriebem Text gibt es kaum einen Unterschied, und ein Dialekt gehört zum guten Ton. Alles andere wird als Verstellung empfunden, von einigen sogar als Verrat an sich selbst und der eigenen Herkunft. Alles nicht preussisch geprägt, sondern alemannisch.

Ich gehöre zur zweiten Sorte. Und in der Schweiz haben wir hier ein paar "Möchtegerns", die krampfhaft versuchen hochdeutsch zu sprechen obwohl sie es nicht können. Das sind dann meist die arroganten Jungs, die gern cooler wären als sie sind :D Extrem unangenehme Zeitgenossen, klar in der Identitätskrise :D

gruss, ze :raucher:

Kayra
08.08.07, 13:43:38
Ich selber spreche keinen Dialekt - jedenfalls nicht, dass ich wüsste. :)

Aber einige Dialekte find ich total ätzend, andere dafür wieder total schön.
Wenn mein Gegenüber einen Dialekt spricht, stört mich das eigentlich nicht, über einige muss ich direkt lachen, weils einfach nur putzig klingt. Das ist aber nie böse gemeint. :)

Dartz4
08.08.07, 13:46:12
Bin bekennender Dialektsprecher und manchmal auch Chatter. :D

Aber irgendjemanden zu verurteilen, weil er Dialekt spricht oder nicht finde ich einfach nur bescheuert. Jeder soll sprechen wie er will, man muss ihn nur verstehen können.
Natürlich ist es unangebracht in einem Referat oder Vorstellungsgespräch seinen übelsten Diealekt auszupacken, aber im Grunde halte ich den Dialekt an sich als eine gute deutsche Sprachkultur die nach Möglichkeit nicht aussterben darf.

I gang etz zum essa, sa i blos. ;)

Edit: Die umfrage ist mal übelst sinnlos. Da fehlt zum Beispiel "Ich spreche Dialekt, passe diesen aber meinen Situationen an." oder "Dialekt, jo leckts mi doch am orsch, nadirlich schwätz i des. :p"

Illuminatus
08.08.07, 13:59:44
ich selber sprech keinen dialekt, aber aus meiner fam einige. daher bin ich es etwas gewohnt mit leuten zu sprechen die 'anders' reden als ich und finde das garnet schlimm. schlimm finde ich es, wenn leute ihren Dialekt so derbe ausleben, das man keinen ton versteht :/

daher: Dialekt her, wenn alle gleich sprechen würden wär ja langweilig ^^

Jan
08.08.07, 14:30:19
Ich schwätz, genauso wie der HG ein leichtes schwäbisch..... Aber hier ist es eigtl. egal, da hier die meisten schwäbisch können, bzw. es zumindest verstehen, brauch ich net anfangen hochdeutsch zu reden.
Aber irgendwie glaub ich, wir hatten das Thema schon ma ?!

Grezdog
08.08.07, 15:16:24
hab grad nicht so viel Zeit,
aber aus germanistischer Sicht sind Dialekte durchaus notwendig und leistungsfördernd. Versuche und Untersuchungen haben gezeigt, dass dialektbetonte Sprachen wie das Deutsche vor allem in der Phonetik anderen Sprachen überlegen sind.
Das hat makro- und mikrostrukturelle Ursachen im Gehirn

Xela
08.08.07, 16:33:42
Manche Dialekte finde ich schon ganz cool, aber manche nerven schon... :mad2:
Berlinerisch zum Beispiel hasse ich^^
Ik will net die Wurscht esse... *bähhh*
:-D

blue
08.08.07, 17:07:35
Oha, persönlich komme ich gar nicht auf Dialekte klar. Dat, wat und is sind bei mir im Münsterland natürlich stark geprägt und ich ertappe mich auch gelegendlich, wie ich diese Worte verwende. Dennoch versuche ich es zu unterbinden.

Was ich aber überhaupt nicht haben kann, sind Leute, die mich in ihren Dialekten vollquatschen und ich kein Wort verstehe - die Leute aber auch nicht in der Lage sind hochdeutsch zu sprechen.
Das passt wohl am nächsten zu meiner Meinung:

In Preussen werden Dialekte als etwas negatives, uriges, ja dümmliches empfunden. Es deutet auf niedriges Bildungsniveau des Sprechenden hin.

dgp
08.08.07, 17:07:52
dialekte sind eine feine sache, aber ich finds gut wenn man seinen dialekt unter kontrolle hat, das kann die kommunikation mit andresdialektischen:-D erheblich erleichtern, außerdem bringts auch was für die deutschnote wenn man "hochdeutsch denken" kann :rolleyes:

darshu666
08.08.07, 17:12:08
Meine Meinung Dialekte muss es auch geben, halt ein Stueck Kultur des Landes. :)
Auch wenn ich keinen reden kann, da ich in einem Gebiet wohne wo hochdeutsch Kultur ist.
Naemlich zwischen den NRW Dialektikern Duesseldorf und Koeln und nahe des Ruhrpotts. *fg*

Schliesslich muss irgend jemand mal klar verstaendlich rueber kommen *zwinker*

Ein Dialekt ist mir aber etwas zuviel, Saechsisch da laeuft es mir immer kalt den Ruecken runter wenn ich das hoere. Diese langgezogenen fast einschlafenden Laute sind einfach furchtbar.

Na ich hoff es fuehlt sich keiner nun angegriffen. Is ja nur die Mundart die mir nicht liegt.

aWu
08.08.07, 17:22:39
Also ich sprech eigentlich immer meinen Dialekt.
Außer wenn ich schaffe bin, da versuch ich zumindest hochdeutsch zu reden...aber sehr oft kommt halt doch das schwäbische durch :-D
Aber ist ja net schlimm....hier redet eh jeder schwäbisch.

Manu16
08.08.07, 17:22:40
Ich sprech mit meinen Eltern, meinen Verwandten, Kumpels, im Büro usw. "Schwäbisch".

Am Telefon (bei der Arbeit, im Umgang mit Kunden), im TS usw. spreche ich so gut wie möglich hochdeutsch...

__________

Hochdeutsch: Ihr würdet mich nicht verstehen wenn ich schwäbisch reden würde.

Schwäbisch: Ihr dädat mi ed verstanda wenn i schwäbisch schwätza däd (übertrieben)

Xela
08.08.07, 17:28:42
Ihhh.... :fin: *g*

Zahl
08.08.07, 17:30:37
Am liebsten hab ich aufgrund meiner Herkunft natürlich Hochdeutsch, und imo ist fast
jeder Dialekt irgendwie mit Faulheit verbunden, da die Aussprache meist vereinfacht
oder abgekürzt wird :-D
Schlimm finde ich es allerdings erst, wenns mit dem Verstehen schwer wird.. Besonders
blöd ist es, wenn man das Gegenüber nicht oder nicht so gut kennt, da kann man dann
schwer sagen "red doch mal Deutsch!" ;)
Der Dialekt hier um Freiburg geht find ich noch (habe mich belehren lassen, dass das hier
kein richtiges Schwäbisch ist, sondern irgend was anderes :rolleyes:), in Freiburg direkt
sprechen sogar recht viele leute Hochdeutsch (sind wohl gebildete Preußen :-D)
Schlimm sind die Bayern, wenn die mal richtig loslegen hört sich das an wie Gejodel ;)
(Ich erinnere mich, wie Lord und low sich auf dem BT mit komischen Lauten
verständigt haben :fin:)
Die "Ossis" haben mir früher immer zu viele Ös verwendet, aber seit ich ständig mit denen
im TS rumlunger hab ich mich da auch schon dran gewöhnt :)

So, mit welcher Gruppe hab ich noch nicht abgerechnet? ;)

Manu16
08.08.07, 17:32:21
[17:22] [dgp]: manus dialekt klingt scheiße, sei mal angemerkt :D

Ihhh.... *g*

Na fragt mal Lolo oder Jan alias Caipi, die wissen auch Bescheid, die sprechen auch so :fin:

Aber so wie ich geschrieben hab war schon etwas übertrieben :think:

So hat man vllt. vor 50 Jahren geredet...
Heute hört man eher das hochdeutsche raus, zum Glück ;)

Ich würde des im RL so sagen:

Ihr würdet mich net verstanda wenn i schäbisch schwätzen würde. Oder so ähnlich :D

Xela
08.08.07, 17:36:57
Naja, ich meine auch Leute die Hochdeutsch sprechen, labern manchmal Müll.
Wie zb. das Wort eben, wird auch eben gesprochen und nicht ebent.
(Wie es viele sprechen)
Aber Bayrisch find ich solange gut, bis man es nicht mehr verstehen kann.
Laut i-soeiner Zeitschrift,sind wir hier um Bielefeld rum, sowieso die einzigen im ganzen Land, die "komplett REINES" Hochdeutsch sprechen :-D

Jan
08.08.07, 18:04:50
[17:22] [dgp]: manus dialekt klingt scheiße, sei mal angemerkt :D

Ihhh.... *g*

Na fragt mal Lolo oder Jan alias Caipi, die wissen auch Bescheid, die sprechen auch so :fin:

Aber so wie ich geschrieben hab war schon etwas übertrieben :think:

So hat man vllt. vor 50 Jahren geredet...
Heute hört man eher das hochdeutsche raus, zum Glück ;)

Ich würde des im RL so sagen:

Ihr würdet mich net verstanda wenn i schäbisch schwätzen würde. Oder so ähnlich :D

Aber wnen ich ganz ehrlich bin, ich würd gerne richtig grottenbreit schwäbisch schwätzen können =)

Pestilence
08.08.07, 19:05:10
Ich als Norddeutscher spreche hochdeutsch, und werde mir auch niemals(!) einen Dialekt angewöhnen. Es ist ätzend wenn man mit einer Person spricht und drei mal nachfragen muss, was die nun gesagt hat.
Besonders aufgefallen ist mir das auf dem Boardtreffen (insbesondere Lord_Pinhead) und über den Xbox Live Sprachchat (Ich verstehe mich mit Rip im Chat super, aber wenn er anfängt mit Dialekt zu reden...).

Am schlimmsten hatte ich es letztens mit einer Freundin getroffen, die aus Magdeburg kommt. Ich fragte sie wie spät es ist, und sie antwortete mir im schlimmsten Sächsisch: "dreiviertel zehn".
ARGHHHHHHH!

Flex
08.08.07, 21:48:29
Tja Leute seht's ein: Der deutsche Sprachraum unterteilt sich eben in mehrere Kulturkreise. Ich als Schwabe komme aus dem alemannischen Sprach- und Kulturraum. Dazu gehören grosse Teile Baden Württembergs, die Deutschschweiz sowie Teile Bayerns und Österreichs.

http://de.wikipedia.org/wiki/Alemannische_Dialekte

Im alemannischen Sprachraum steht man im Gegensatz zu nördlicheren Gebieten dem Dialekt eher offen gegenüber. Das heisst ich spreche selbst auch mit leichtem Dialekt. Wenn ich versuche perfekt hochdeutsch zu reden, hört sich's bescheuert an und ist in der Schweiz (wo ich derzeit wohne) auch nicht unbedingt erwünscht.

Abgesehen vom Dialekt steht man im Süden auch dem Brauchtum anders gegenüber als in Norddeutschland. Bestes Beispiel ist im alemannischen Sprachraum die Fasnet (Fasching oder Karneval für alle die's nicht verstehen :fin:). Die alemannische Fasnet ist generell recht düster mit Hexen und Monstern und Höhenfeuern und so Kram und ist ein krasser Gegensatz zu dem fröhlichen Kölle Alaaf und Funkemariechen weiter im Norden.

Aufgrund der kulturellen Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen denke ich, dass die Einstellung zum Dialekt hauptsächlich eine Frage der Herkunft ist. In Baden Württemberg spricht ja sogar der Ministerpräsident Dialekt. In Hamburg wär's z.B. total Panne wenn der Regierungschef Platt sprechen würde.

HG und ze haben übrigens unrecht. Die sprechen gar kein Schwäbisch sondern genau wie ich bodenseealemannisch. Zu ihrer Entschuldigung sei jedoch angemerkt, dass bodenseealemannisch oft mit dem Schwäbischen verwechselt wird. :fin:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bodenseealemannisch

Cataphilla
08.08.07, 22:37:00
Ich persönlich denke nicht, dass ich Dialekt rede. Allerdings habe ich mir mal von meinem Theater-Lehrer, der aus Hessen kommt, sagen lassen, dass wir Norddeutschen für andere einen Dialekt oder Akzent haben, wenn wir Hochdeutsch sprechen. Außerdem seien die Norddeutschen für ihre "Schnellsprechkrankheit" bekannt :D

Bei mir in der Umgebung gibt es zwei Plattdeutsch-Arten, die ich zwar beide zum Großteil verstehe, aber nicht sprechen kann. Da weigert sich meine Zunge und wenn ich es doch versuche, kreiere ich mein eigenes Platt.

Grundsätzlich höre ich gerne Dialekte, weil die so anders sind, als das, was ich von mir gebe und empfinde es als Bereicherung, wenn Leute ihren Dialekt pflegen. Wäre doch langweilig, wenn wir alle gleich sprechen würden. Davon mal ab, klingen die meisten Dialekte doch irgendwie niedlich. :) Und es ist meiner Meinung nach gut, wenn man zeigt wo man herkommt. Jede/r Region/Dialekt hat ja eigene Errungenschaften und warum nicht durch Dialekt zeigen, dass man sich der "Heimat" verbunden fühlt?

Phantom
08.08.07, 22:52:24
Bei mir ist so wie bei Cataphilla.
Ich höre gerne anderen Leuten zu die "anders" (Dialekte) sprechen. Habe mir aber schon lange angewöhnt hochdeutsch zu sprechen.
Ick komme aus Berlin und könnte anders reden. ;)

Es gibt auch etwas negatives. Wenn 2 sich mit Dialekt unterhalten und der dritte nichts davon versteht, dann ist es nicht so nett. Ich weiß wovon ich rede, könnte ja russisch schreiben, was nur ein Teil der Community verstehen würde.

Im alemannischen Sprachraum steht man im Gegensatz zu nördlicheren Gebieten dem Dialekt eher offen gegenüber. Das heisst ich spreche selbst auch mit leichtem Dialekt. Wenn ich versuche perfekt hochdeutsch zu reden, hört sich's bescheuert an und ist in der Schweiz (wo ich derzeit wohne) auch nicht unbedingt erwünscht.
Also sind die Deutschen in der Schweiz nicht willkommen, merk ich mir. ^^

Flex
08.08.07, 23:40:32
Na so ist's auch nicht, aber es ist schon von Vorteil wenn man selber Dialekt spricht.

Ob3rst
09.08.07, 00:34:25
Na so ist's auch nicht, aber es ist schon von Vorteil wenn man selber Dialekt spricht.

Gilt das auch für sächsisch oder kommt man nur mit schwäbisch gut in der Schweiz an?^^

Meine Erfahrung ist ja, dass viele den sächsischen Dialekt als schrecklich oder so betrachten *zu darshu schiel^^*.

Un ich kann gor ni vorstehn wiesooo *g*

So red ich übrigens nicht, da ich aus dem Erzgebirge komme und der erzgebirgische Dialekt nochmal anders klingt.

TrEkSt0rE
09.08.07, 09:17:42
Ich persönliche spreche keinen Dialekt, kann auch kein Plattdeutsch oder sowas in diese richtung sprechen (verstehen geht).
Generell hab ich gegen die meisten Dialekte nichts, wenn sie, wie schon von den Meisten hier im Thread gesagt, in der jeweiligen Situation angemessen sind.
Nur das sächsische kann ich nicht mehr hören. Wird wohl an meinem Nachbarn liegen, da der gerade im Sommer dermaßen penetrant und laut auf seiner Terasse herumschreit (sächsisch versteht sich) :-/

Kayra
09.08.07, 13:35:39
Erstaunlicherweise mögen wohl einige das Sächsische nicht. Mir gehts nämlich auch so. :)

Woran könnte das liegen?

Lucas
09.08.07, 13:49:28
naja ich plauder hall immer überoll dialekt .. obbe in de foren und im ts versuch ich mich imme ozestrenga und hochdeutsch ze labern.. fällt me abbe net leicht :D

Was ich damit sagen wollte.. ich kann eig nur dialekt und hochdeutsch nur wenn ich mich richtig anstrenge.. jaja die Franken :D

darshu666
09.08.07, 14:02:05
Erstaunlicherweise mögen wohl einige das Sächsische nicht. Mir gehts nämlich auch so. :)

Woran könnte das liegen?

An den langgezogenen nasalen Lauten oder wie Ob3rst perfekt vorfuehrte"Un ich kann gor ni vorstehn wiesooo *g*" ;)
Freunde, die auch des Saechsischen maechtig sind, bemuehen sich allerdings bei mir immer Hochdeutsch zu sprechen. Man kann also nicht behaupten, das nicht Ruecksicht genommen wird. :)

007-Problembaer
10.08.07, 11:47:29
Mir nehm keene Rücksicht Darshu! Echt necht! :D

Emkay301
11.08.07, 01:26:28
Ich finde jeder spricht einen Dialekt in Deutschland. Das kann man nicht vermeiden. Jeder der sagt er Spricht keinen Dialekt muss mal einen aus einer anderen Region fragen, der kann dies sicherlich bestätigen.

Das kommt einfach aus den unterschiedlichen Regionen heraus.
Sodass immer die Sprache etwas unterschiedlich klingt.

Viele versuchen es zu vermeiden, aber kommt immer etwas Dialekt heraus.

Also ich stehe dazu, warum auch nicht? Warum soll man seine Herkunft verbergen?
Solche Dialekte gibt es doch in jeder Sprache, aber nur in Deutschland wird sich darüber lustig gemacht oder drüber gesprochen.
Das gehört einfach dazu, finde ich.

MfG
Emkay

Iverson3
11.08.07, 02:49:17
Nun. Ich habe mir eure Beitraege durchgelesen und ich stimme vielen zu.


Dennoch spreche ich so akzentfrei, wie mir moeglich - Gruss an Emkay301's Beitrag an dieser Stelle. ;)

Ich glaube, dass ich quasi perfektes Hochdeutsch spreche (bin beim SP ja auch beruechtigt als ORTHO.-APOSTEL :fin: ), jedoch meine Satzmelodie mich als Sueddeutschen verraet. :think:

Ich mag Dialekte nicht so gerne, Ausnahmen sind Koelsch, :D ein 'leichtes' Bayrisch (Muencher "hochbayrisch" finde ich bei Maedchen seeehr suess:-D). ;)


Ich sage mal: jedem das Seine, solange es nicht zu stark ist, und persoenlich finde ich, dass Dialekt in offiziellen Dingen wenig bis nichts zu suchen hat.

Ich jedenfalls habe meine Probleme, mir den Chef der FAZ (aka beste Zeitung D's:)) vorzustellen, der bei einem Interview Schwaebisch 'schwaetze tut'....

ultimo
11.08.07, 19:16:39
In meiner WoW-Gilde, haben wir ein paar Tiroler und bei denen hört sich alles irgendwie versaut an. :)
Ich habe ichts dagegen, wenn jemand mit Dialekt spricht, nur es macht Spass, sich drüber lustig zu machen. :P

Kayra
12.08.07, 10:10:52
Sich darüber lustig zu machen? Nein, das finde ich nicht gut.

Dartz4
13.08.07, 16:19:52
Ihr müsst mal bei Wickipedia "schwäbisch" eingeben. Da wird genau gezeigt, wie sich was wo beim schäbischen verändert und was wo verwendet wird. Einfach nur hammer geil. (bin grad den Chief am schwäbisch beibringen, deswegen komm ich grad druff :) )

Das ist mein Lieblingsabschnitt:

Begriffsumdeutungen

Im Schwäbischen haben eine Reihe von auch im Hochdeutschen gebräuchlichen Wörtern abweichende Bedeutungen:

- Bei Körperteilen: mit „Fuaß“ wird das Bein bis zum Oberschenkel bezeichnet, das "Kreiz" (Rücken) umfasst den ganzen Rücken; analog dazu werden Hand, Unterarm, Ellbogen und Oberarm bis zum Schultergelenk als "Hand" zusammengefasst, und der "Bauch" umfasst den ganzen Korpus. Ein Schwabe ist in der Lage, einen Krampf an der Stelle zu bekommen, "wo der Fuß in den Bauch mündet".
- Bei Tieren: eine Stubenfliege (Musca domestica) heißt im Schwäbischen „Mugg“, eine Stechmücke (Culicidae) „Schnôg“ (Schnake); für die Mückenfamilie der (nichtstechenden) Tipulidae, die üblicherweise als Schnaken bezeichnet werden, gibt es den Begriff "Mugg" (in Stuttgart oft auch "Großvater" genannt, Weberknechte werden als "Habergoes" bezeichnet.). Der Bedeutungswandel des Worts „Schnake“ ist mittlerweile umgangssprachlich über das Schwäbische hinaus verbreitet. Die Fliegenklatsche heißt auf Schwäbisch "Fluigabätschr" oder auch "Muggabatschr" (Mückenbatscher).
- Bei Bewegungsverben:
o „gângâ“ (gehen) wird nur benutzt, um den Ortswechsel zu beschreiben - gehen als Art der Bewegung heißt im Schwäbischen „laufâ“, laufen heißt „springâ“ (hüpfen heißt „hopfâ“ oder „hopsâ“), springen heißt „sprengâ“ aber auch „juggâ“ (jucken hingegen heißt „beißâ“); schnelles Laufen heißt „rennâ“ oder „sauâ“.
o "gângâ lâu!" oder "Gâu lâu!" (gehen lassen!/Imperativ) ist nicht im Sinne eines Ortswechsels zu verstehen, sondern kommt vom "Teig gehen lassen", also "ruhen lassen". D.h. Sagt ein Schwabe:" Oh verreck, wenn's so isch, ôifach gâu lâu" meint er:"So ein Mist, wenn das so ist, einfach in ruhe lassen"
o Hingegen: "I muâß jetzêtt 'gâu gâu'!" Hier bedeutet das erste "gâu" = "gleich", das zweite = "gehen".Also:" Ich muss jetzt 'gleich gehen'!"
o "G'schwend" (geschwind) wird im schwäbischen nicht zur Definition einer Geschwindigkeit benutzt, sodern um einen Zeitabstand zu verdeutlichen: z.B. "Komsch du (oder"dâu") mol gschwênd?" = "Kommst du mal kurz"
o halten heißt im Schwäbischen „hebâ“, heben heißt „lupfâ“ (ein Nagel in der Wand „hebd“ das Bild, während der Stuhl auf den Tisch „glupfd“ wird.)
o arbeiten heißt im Schwäbischen "schaffâ" und schaffen "machâ".
- In einigen Regionen gibt es auch Entdifferenzierungen von Farbattributen: helles Orange, Ocker, und Hellbraun werden oft zu "gäal" (Gelb) zusammengefasst, dunkles Orange, Rot, Rosa oder Violett dagegen heissen "raod" oder "rood" (Rot), analog werden Grautöne schon bei mittlerer Helligkeitsintensität als "schwarz" bezeichnet.
- Wir heißt im Schwäbischen „mir“: „Mir kennât älles, bloß koe Hochdeitsch“ (Wir können alles außer Hochdeutsch) - „Mir kennad au Hochdeitsch, mir wellad bloß ned“ (Honoratiorenschwäbisch: Wir können auch Hochdeutsch, wir wollen bloß nicht)
- Bei Haushaltsgegenständen: Mit "Teppich" wird eine (Woll-)Decke bezeichnet, die zum Zudecken geeignet ist.


Müsst ihr euch unbedingt mal reinziehen, also wenn das mal nicht verwirrt, was denn dann? :D

Jan
13.08.07, 18:12:05
Sowas unverwirrendes hab ich no nie gelesen ^^

Ne ma im Ernst, is doch ganz gut verständlich :D

Zahl
13.08.07, 22:02:44
OMG, wer grau und schwarz nicht unterscheidet spinnt doch :-D!
Toll, dann is bei mir jetzt alles was dunkler als weiß is schwarz, alles was
nicht knallrot ist ist blau, ok, und wenn die Sonne nicht genau senkrecht
von oben scheint isses Nacht! Schmetterlinge heißen Mücken,
Mücken heißen Schnaken, Schnaken heißen Fliegen, und Fliegen
heißen Muggbatschr. Rip ist blue, blue ist ze, ze ist Flex und Flex ist doof.

So, I muâß jetzêtt 'gâu gâu'!

:fin: