Japan kämpft gegen den Giftgas-Harakiri

[Aragorn]

in Japan gibts zur Zeit wieder Massensuizide, mit Giftgas, das auch viele Unbeteiligte töten kann :omg:

Japan kämpft gegen den Giftgas-Harakiri (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,561051,00.html)

..... Sie verabreden sich in Gruppen und reisen gemeinsam an idyllische Plätze, die besonders beliebt bei Selbstmördern sind. Einer dieser Orte ist ein Wald am Fuji - ein Dickicht, aus dem man nur schwer wieder herausfindet ....

[toby]

Ich vertsteh nicht, wie man das machen kann. Die haben doch alle einen an der Klatsche.

[sk1ll3R]

Ich glaube, um so etwas verstehen zu können, müsste man sich in die Fernost-Mentalität hineinversetzen. Dass so etwas einen anderen Status besitzt als bei uns, kann man ja daran erkennen, dass die Lebensversicherungen auch bei Selbstmord zahlen.

Aber mal abgesehen von dem moralischen Irrsinn finde ich es auch höchst bescheuert, gerade H2S zu benutzen, und das sogar noch an öffentlichen Plätzen!
Mag ja sein, dass es relativ leicht herzustellen ist (einfach sulfidhaltige Lösung ansäuern), aber der Gestank dieses Gases ist wirklich abartigst und brechreizerregend (auch in niedrigsten Konzentrationen; ich kenn das nur zu gut :l:). Wo bleibt da der "ehrenhafte" Freitod, wenn ich bewusst dutzende Menschen in meiner Umgebung in Lebensgefahr bringe oder zumindest auf's übelste belästige? Auch "schmerzlos" kann ich mir kaum vorstellen; ich würde Schleimhautverätzungen, Lähmungserscheinungen und Ersticken (möglicherweise noch bei vollem Bewusstsein) nicht als schmerzlos bezeichnen.....

Bleibt nur zu hoffen, dass dieser Irrsinn bald aufhört. Ist ja wirklich schlimm, wenn man liest, dass sich jährlich zigtausende Japaner selbst töten, weil sie Probleme im Leben haben. Schön, dass nun endlich auch die Regierung aufwacht und etwas unternehmen will, leider mal wieder viel zu spät.......

[Lolo]

Jepp da hast du völlig recht...

Marxismus bzw. Konfuzianismus herrscht da drüber...
Die Rechte des Individuum zählen folglich rein gar nichts, und der Asiate ist stolz darauf, sich selber so kaputt zu machen, wenns denn dem "kollektivem Sinn" entspricht.
Der Chinese ist glücklich wenn China eine starke Nation ist; da arbeitet er auch gerne 360 Tage im Jahr.

@Xela: neidisch? :fin:

[DareDevil]

das hier habe ich durch Zufall im Internet gefunden :
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,558503,00.html

anscheinend kam das schon öfters vor, nur scheint es vielen völlig egal zu sein....
ist wirklich traurig was da so alles passiert :(

[Octantis]

naja in Japan gibts halt weit mehr Selbstmorde weil

a) Schüler wesentlich mehr unter Streß stehen als bei uns
b) Arbeiter ebenso

und irgendworin scheitern (z.b. mit der Firma Bankrott gehen) halt als weit größere Schande angesehen wird als bei uns

[Orcus]

c) die Gesellschaft völlig anders funktioniert als bei uns!

Ich bin in meinem Leben nun schon oft genug in Asien gewesen und habe viele Geschäfte mit Asiaten getätigt. Die asiatische Mentalität ist so verschieden zu der Europäischen Gedankenwelt, dass wir uns nur schwerlich in die Denkweise eines Asiaten (und speziell eines Japaners) hineinversetzen können.

Gesllschaftliche Zwänge erzeugen in Asien 10x mehr Durck, als Schule oder Beruf bei uns. Ergo ist der subjektive Stress völlig anderer Natur und kann von uns als westliche Gesellschaftsangehörige schon sehr befremdlich wirken.

Natürlich ist es nach westlichen Maßstäben moralisch verwerflich, dennoch glaube ich nicht, dass uns eine Wertung der moralischen Verwerflichkeit nach asiatischen Maßstäben zusteht.

Ciao

`O´rcus :k99: