Falco
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Falco (* 19. Februar 1957 als Johann Hölzel in Wien; † 6. Februar 1998 nahe Puerto Plata, Dominikanische Republik) war ein österreichischer Musiker. Sein Titel Rock Me Amadeus erreichte als bis heute einziges deutschsprachiges Lied die Spitze der US-Billboard-Charts. Persönliches LebenJohann „Hans“ Hölzel kam 1957 in Wien als der einzige Überlebende von Drillingen zur Welt. Die beiden anderen Kinder hatte die Mutter im dritten Schwangerschaftsmonat verloren. stammte aus Niederösterreich und arbeitete als Werkmeister in einer Maschinenfabrik, seine Mutter Maria Hölzel, geborene Saurer, (* 15. November 1926; † 13. April 2014) kam aus Bad Tatzmannsdorf im Burgenland und war zum Zeitpunkt seiner Geburt Filialleiterin einer Wäscherei im 14. Wiener Gemeindebezirk Penzing; 1959 übernahm sie ein Lebensmittelgeschäft in der Ziegelofengasse, um das Einkommen der Familie aufzubessern. Schon früh zeigte sich Hölzels ausgeprägtes musikalisches Talent. So lernte er schnell Schlager auswendig, die im Radio gespielt wurden. Zu seinem vierten Geburtstag bekam er einen Stutzflügel geschenkt, ein Jahr später einen Plattenspieler, auf dem er bevorzugt Elvis Presley, Cliff Richard und die Beatles hörte. Im Alter von fünf Jahren wurde ihm bei einem Vorspieltermin an der Wiener Musikakademie ein absolutes Gehör bescheinigt. 1963 wurde Hölzel in eine römisch-katholische Privatschule der Piaristen eingeschult. Ab 1967 besuchte er das Rainergymnasium in Wien-Margareten. Wenig später verließ der Vater die Familie, so dass Hans Hölzel unter der Obhut seiner Mutter, seiner Großmutter und einer Nachbarin aufwuchs. Anschließend schrieb er sich zunächst am Wiener Musikkonservatorium ein, brach das Studium jedoch nach einem Semester ab, um „ein richtiger Musiker“ zu werden. Falcos Privatleben stand oft im Blickpunkt der Medien. Besonderes Interesse weckte die Schwangerschaft seiner späteren Ehefrau Isabella Vitkovic, die er zum Zeitpunkt der Zeugung kaum gekannt hatte und die im März 1986 im Beisein Falcos eine Tochter zur Welt brachte. Zwei Jahre später, im Juni 1988, heirateten die beiden in Las Vegas; die Ehe hielt nur ein knappes Jahr. Im Herbst 1993 ergab ein Vaterschaftstest, dass Falco nicht der leibliche Vater des Mädchens war. Bei der Obduktion wurden bei ihm ein Blutalkoholwert von 1,5 Promille und große Mengen an Kokain sowie etwas Marihuana nachgewiesen. In Österreich wurde Falco im Beisein von über 4000 Menschen auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab beerdigt. Sein Sarg wurde von Mitgliedern der Wiener Motorrad-Rocker Outsider Austria, die 1985 im Video zu Rock Me Amadeus mitgespielt hatten, zu Grabe getragen. Auch Jahre nach Falcos Tod ist sein Grab eine Pilgerstätte seiner Fans. In der Folgezeit kam das Gerücht auf, Falco habe sich selbst getötet. Dies lag in erster Linie an der so interpretierten Textzeile „Muss ich denn sterben, um zu leben?“ aus dem Stück Out of the Dark; allerdings war das Lied bereits einige Jahre vor Falcos Tod entstanden und auch nicht von ihm geschrieben worden, sondern von Torsten Börger. Musikalische KarriereAnfänge (1977–1980)Johann Hölzel zog für einige Monate nach West-Berlin, wo er als Jazz-Bassist durch verschiedene Clubs tingelte und mit der Musikszene in Berührung kam. Im Fernsehen sah er beim Neujahrsspringen 1978 der Vierschanzentournee den „Falke“ genannten DDR-Skispringer Falko Weißpflog, der ihn beeindruckte. Hölzel beschloss, sich nach dem Sportler zu benennen; um eine bessere internationale Vermarktbarkeit zu erzielen, änderte er die Schreibweise des Namens zu Falco. Zunächst ließ er sich bei einigen Auftritten als Falco Gottehrer beziehungsweise Falco Stürmer ankündigen, doch fielen diese Zunamen nach kurzer Zeit wieder weg. Er äußerte sich mehrmals zu seinem Künstlernamen: Zurück in Wien, trat Falco dem Ersten Wiener Musiktheater (später Hallucination Company) bei, einem avantgardistischen Rocktheater. Mit dieser Gruppe erzielte er erste Erfolge, die zunächst auf die Wiener Szene beschränkt waren. Im Jahresverlauf wechselte er zur politischen Anarcho-Band Drahdiwaberl. Parallel dazu war er ab 1979 auch Mitglied der Band Spinning Wheel, mit der er in „österreichischen Einkaufszentren hochprofessionell zum Tanz aufspielte“. Als Bassist und gelegentlicher Sänger zeigte Falco neben seinem musikalischen Talent auch schon seine exaltierte Seite: Bei den Auftritten der „Chaotenband Drahdiwaberl“ schützte er seine Designerkleidung durch Plastiküberzüge vor Beschädigung. Sein selbst geschriebenes Stück Ganz Wien, das von der Band als Pausenfüller gedacht war, trug Falco 1980 als Sänger vor. Das Lied, das den Drogenkonsum in der Wiener Szene thematisierte, wurde zum Underground-Hit in der österreichischen Hauptstadt; der Hörfunk boykottierte es. Im Mai 1979 produzierte Falco seine erste Single mit den Titeln Chance to Dance und Summer, die erst 28 Jahre später im Rahmen einer Werbeaktion für die Wiener Einkaufsstraßen in Form einer Reklame-CD veröffentlicht wurden. Die CD enthält sowohl die beiden Originalaufnahmen als auch jeweils einen mit zusätzlichen Gitarrenparts versehenen Remix sowie ein Interview mit dem Produzenten der Platte, René Reitz. |
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