[Zahl]

Ich habe sogerade den Artikel Selbstmordserie erschüttert France Télécom auf heise.de gelesen.

Noch weiß ich gar nicht so richtig, was man darüber denken soll. Ich bin eher verwirrt, als schockiert.
Können denn, wie in dem Artikel beschrieben, allein Entlassungen und Personalneuzuordnungen so viele Menschen dazu treiben, sich das Leben zu nehmen? Oder sind die Zahlen vielleicht statistisch gesehen normal, wenn man die Zahl der Selbstmorde in Frankreich ins Verhältnis zu den Angestellten dieses Konzerns setzt? Allerdings klingt mehr als ein Selbstmord pro Monat in einem Konzern schon sehr absurd. Wie sieht das denn bei anderen großen Läden aus? Google? Microsoft? VW? Kann ja auch sein, dass sonst nur nie darüber berichtet wird.
Aber wenn ich da lese, jemand haut sich selbst n Messer in den Bauch, weil er nicht versetzt werden will, dann denkt man doch nurnoch an einen schlechten Film!?
Was denken denn die anderen Planetarier darüber?

[steelworks]

Ich muss zugeben, dass bei 22000 Entlassungen und 7000 Versetzungen, 23 Selbstmorde eine relativ normale Zahl sind.

Das sind 0,07%

Im gesamten Betriebsdurchschnitt sinds 0.012 %

im bundesdeutschen Durchschnitt begehen jedes Jahr 0.013% der Bevölkerung Selbstmord


Also statistisch gesehn, alles ganz normal, auch wenn das wohl extrem makaber klingt, da jeder Selbstmord einer zuviel ist, und man sich klar machen sollte, woran das liegt und wie man das verhindern kann.


Edit @ Zahl: es gibt ja ne Kündigungsfrist, ich hab das so verstanden, dass die sich dann umbringen, und zu dem Zeitpunkt sind die dann ja noch beschäftigt

[blue]

Zitat von Zahl

Was denken denn die anderen Planetarier darüber?

Ich glaube, die Leute bei Telecom France ticken einfach nicht mehr sauber! Absolut kein rational denkender Mensch stürzt sich wegen einer Entlassung aus dem Fenster oder rammt sich wegen einer Versetzung ein Messer in den Bauch! Da muss es schon andere Hintergründe geben.


Viele dieser Selbstmörder sind wahrscheinlich ohnehin psychisch labil oder machen im Moment eine schwere Zeit durch - aber selbst wenn, kein Grund sich gleich umzubringen

[Zahl]

Ja eben. Von Massenentlassungen hat man ja im Laufe der letzten Jahre öfter was gehört, an gleichzeitige Massenselbstmorde kann ich mich allerdings nicht erinnern.

[darshu666]

Sorry sowas hier schockt mich mehr..."S-Bahn-Schläger:Münchner Fahrgast muss wegen 15 Euro sterben"

Ich hoffe die beiden Täter kriegen jeweils die moegliche Hoechststrafe.

Zum Thema
Selbstmorde gibt es auf Grund gesellschaftlicher Gruende jeden Tag, so bedauerlich das ist.
Ich kann mir vorstellen, dass man in Frankreich sozial sehr absteigt beim Verlust seines Arbeitsplatzes. Sehr traurig aber alltaegliche Realitaet.

[mizuno]

Zitat von darshu666

Sorry sowas hier schockt mich mehr..."S-Bahn-Schläger:Münchner Fahrgast muss wegen 15 Euro sterben"

Ich hoffe die beiden Täter kriegen jeweils die moegliche Hoechststrafe.

Zum Thema
Selbstmorde gibt es auf Grund gesellschaftlicher Gruende jeden Tag, so bedauerlich das ist.
Ich kann mir vorstellen, dass man in Frankreich sozial sehr absteigt beim Verlust seines Arbeitsplatzes. Sehr traurig aber alltaegliche Realitaet.

"Misch dich ein" sagt die Polizei.... In Berlin ist das in der S-Bahn ganz genau so wie dort beschrieben.. Daher fahre ich auch ab 20 Uhr nicht mehr mit der S-Bahn durch Berlin.. Es ist das reinste Selbstmordkommando. Jedes verfluchte mal, wurde ich von so ner Gruppe halbstarker deutschtürken angemacht. Es können genauso gut deutschrussen oder einfach nur deutsche gewesen sein. Weil in vielen Schulen Berlins, sprechen die deutschen Stumpfschüler schlechteres Deutsch als so manch hergezogener...

Wer sich gegenüber diesen Menschen auch noch zur Wehr setzt wird kurzerhand erstochen... THAT's BERLIN!



edit: Die S-Bahn in Berlin wird auch nicht umsonst "Assi-Schlauch" genannt.. Ab ner gewissen Uhrzeit isses das einfach nur noch

[ze]

Also zurück zum Originalthema. Ohne das jetzt genau zu rechnen, aber bei der grossen Anzahl Menschen ist eine 7-fach erhöhte Rate ziemlich sicher statistisch signifikant mehr als normal.
Auf der Basis würde ich das mal weiterdiskutieren...

[Zahl]

Man muss es wahrscheinlich schon mehr oder weniger auf die Arbeitsbedingungen schieben. Einfache Entlassungen sollten doch nicht gleich zu einem Selbstmord führen. Das klingt ja hier wie in Japan, diese Story.
Ich glaube nicht, dass man den Bundesdurchschnitt einfach so auf eine Firma umrechnen kann, da sollten die Leute ja eigentlich zufriedener sein mit ihrem Leben.
Es wäre ja schon makaber, wenn dann Unternehmen dieser Größenordnung quasi jeden Monat einen Selbstmord (= neue Stellensuche) fest einplanen müssten, einfach weils die Statistik hergibt.

[Flex]

Heut war's in den Nachrichten, nachdem sich eine weitere Mitarbeiterin aus dem 4. Stock gestürzt hat. Die Firmensprecherin hat gemeint, dass die nicht mal gefeuert werden sollte sondern nur versetzt.

[Reborn]

Tja, was soll ich dazu sagen? Hier in Deutschland ist es nicht anders. Meine Firma ist das absolut Letzte und behandelt Menschen wie Maschinen, überfordert sie, lässt sie ausbrennen, schränkt ihre Rechte ein, wo es nur geht und bezahlt sie dafür auch noch unterdurchschnittlich. Vor ein paar Monaten ist ein Kollege dann aus dem 11. Stockwerk direkt vor meine Füße gesprungen. Die Erschütterung im Boden und das enorm laute Krachen seines Aufschlags verfolgen mich bis heute, ganz zu schweigen von dem Anblick seines vollkommen zerschmetterten Körpers. Man könnte es als Einzelfall abstempeln, aber so, wie es in meiner Firma jeden Tag schlimmer wird, rechne ich auch jeden Tag wieder mit so einem Ereignis.